rap.de: Wie informierst du dich über Musik allgemein? Durch Blogs?
Chakuza: Ja, Blogs. Eigentlich nur über Blogs. Und das was einem bei iTunes oder Spotify in die Hände kommt, da gibt es ja genug Plattformen. Stickle ist so ein Musik-Nerd, der therapiert mich dann immer mit seiner Mucke, da krieg ich auch voll viel mit und wenn mir das gefällt, check ich mir das auch.
rap.de: Ursprünglich warst du mit Stickle ein Produzentenduo. Seid ihr das noch?
Chakuza: Nee, aber das würde auch keinen Sinn ergeben. Wenn ich Bock hab auf einen HipHop-Beat, dann produziere ich den und wenn der dann jemandem gefällt, dann freut ich mich das. Wie zum Beispiel jetzt bei Haftbefehl. Auf dem Album sind zwei Dinger drauf und das hat Spaß gemacht. Das kann ich, aber mehr nicht. Und die beiden Jungs die sind da eben viel krasser. Deswegen habe ich das ja auch denen überlassen.
rap.de: Das heißt, du unterscheidest klar zwischen einem HipHop-Beat und diesen musikalischeren Geschichten?
Chakuza: Ja, klar. Auf „Mangolia“ sind ja nicht diese typischen HipHop Beats, da hat alles Songstruktur. Und da kann ich nicht mithalten. Das ist nicht so, dass man einen 16er rappt, dann kommt die Hook und dann wieder ein 16er und die Hook, vielleicht die Hook mal am Anfang, um was neues zu machen. So ist das nicht. Wir sind weg von diesem HipHop Schema.
rap.de: Freust du dich schon auf die Diskussion, ob das jetzt noch Rap ist oder nicht?
Chakuza: Ja, sollen sie diskutieren. Das ist mir aber dann egal, das sage ich ganz ehrlich. Und wenn das für jemanden dann kein Rap mehr ist, okay. Im allgemeinen ist das Musik und die gefällt mir und es gibt sehr, sehr viele Leute, die es bis jetzt gehört haben, denen das auch gefällt. Und damit bin ich cool. Ob ich jetzt da noch HipHop bin oder nicht – die Diskussion interessiert mich eigentlich gar nicht.
rap.de: Du siehst dich aber schon noch als Rapper?
Chakuza: Ja, klar natürlich. Also, ich seh mich schon so und ich denke die Leute auch. Ich singe ja nicht auf der Platte. Es ist Rap, aber anders.
rap.de: Du wurdest vor einiger Zeit mit der Aussage zitiert „Verdammt, dass mir Casper zuvorgekommen ist“.
Chakuza: Das wurde aber auch falsch verstanden. Ich wollte auch einfach mal mit Band ins Studio und was das betrifft, ist er mir eben zuvorgekommen. Aber das heißt ja nicht, dass er mir die Musik, die ich machen wollte, weggenommen hat, sondern ich meinte einfach das Bandprojekt und das Vermischen mit den Synthies. Das wollte ich auch machen. Und das habe ich ja jetzt auch. Aber das sind zwei komplett verschiedene Platten. „XOXO“ und „Mangolia“ kann man gar nicht vergleichen. Der Vergleich wird aber gerne angestellt, weil wir ja jetzt das gleiche Label, das gleiche Produzententeam haben.
rap.de: Und trotzdem klingen die Platten nicht wirklich ähnlich.
Chakuza: Genau, das finde ich auch. Das hätten wir ja auch gar nicht gemacht, das wäre ja voll peinlich gewesen.