Interview mit Eko Fresh

rap.de: Du hast dich ja wieder mit Bushido während eines Konzerts in Düsseldorf versöhnt und sowohl für dein wie für sein neues Album gemeinsame Songs aufgenommen. Ist da in nächster Zeit vielleicht noch mehr geplant? Eventuell wieder ein größeres gemeinsames Projekt?

Eko FreshBushido ist natürlich ein sehr gefragter Mann und der hat natürlich andere Projekte. Wenn man sagt, ich bin ein B-Promi, ist er ein A-Promi, der hat halt auch einige andere Sachen am Start neben der Musik, der macht Musik einfach nur, weil er Bock drauf hat. Ich hoffe, dass er mal Bock hat, noch mehr mit mir zu machen. Ich kann das natürlich nicht entscheiden, letztendlich muss das letzte Wort dann von ihm kommen, aber ich bin auf jeden Fall offen für mehr. Ich glaube, dass die Leute das auch mögen, weil wir einfach zwei Klassikerstimmen haben im deutschen Rapgame. Das sind einfach zwei Charaktere, an die man sich immer wieder erinnert und ich glaube die Leute mögen das auch, wenn wir zusammen Tracks machen.

rap.de: Wie läuft es denn so, wenn ihr zusammen Songs macht? Wird da auch viel gechillt und abgehangen oder geht das immer ratzfatz, texten, aufnehmen und ab dafür?

Eko Fresh: Also ich habe da voll den Streberruf, ich bin für alle total unchillig habe ich das Gefühl. (lacht) Ich will immer direkt aufnehmen, arbeiten, texten… Ich war in letzter Zeit auch so krass drauf konzentriert darauf, an meinen Sachen zu arbeiten, manchmal war dann der Spaß gar nicht so sehr im Vordergrund, einfach, weil ich noch so viel zu sagen hatte. Aber da habe ich gemerkt wie das ist, wenn du schon wirklich was erreicht hast. Das ist dann natürlich eine viel coolere und chilligere Atmosphäre. Das hat mir auch sehr gefallen, ich war bei Beatzarre und Djorkaeff im Studio, auch superwitzige Jungs, und es hat mir einfach Spaß gemacht, auch mal wieder mit jemandem anderem Mucke zu machen… mit Bushido Mucke zu machen, ich meine wie lange ist das her, dass ich mit einem anderen großen Namen, der vielleicht sogar größer ist als meiner, Mucke gemacht habe? Das hat mir auch einfach wieder gut getan, und das hat mir auch Spaß gemacht.

rap.de: Diese Gelassenheit die du gerade angesprochen hast – hoffst du, die nach diesem Album auch zu haben? Dass du auch sagen kannst, ich muss niemand mehr etwas beweisen?

Eko Fresh: Ja, dieses Beweisen wird halt immer schmaler, die Last geht echt von meinem Rücken ab, andererseits bin ich auch von meiner Natur her ein eher nervöser Mensch, ein Workaholic, wenn es um meine Mucke geht. Ganz kriegst du das aus mir nie raus, aber chilliger zu werden ist auf jeden Fall auch ein Ziel von mir. Einfach mal chilliger an bestimmte Sachen rangehen. Das hängt natürlich auch von vielen andere Sachen ab, die von dir gefragt sind. Ich muss von meiner Arbeit auch leben können, dann gibt es ja auch noch zwei bis drei Leute, die durch meine Karriere ebenfalls leben wollen. Da ist ja auch immer ein externer Druck da, weiterzumachen und Erfolg zu haben.

rap.de: Wie kam es eigentlich zu der Zusammenarbeit mit Brutos Brutaloz?

Eko FreshBushido und ich sind große Fans von Brutos. Wir haben sein Album auch extrem gefeiert. Als ich in Berlin war und mit Bushido die beiden Tracks aufgenommen habe, „Diese Zwei“ und „Untergrund 2„, da haben wir richtig oft die Brutos Brutaloz-Lieder gehört und irgendwann haben wir uns gedacht, dass wir ihn mal einladen. Bushido hat ihn daraufhin angerufen und in unser Studio eingeladen. Als es dann hieß, dass wir einen Gangster für das Video brauchen, sind wir sofort auf ihn gekommen und er fand die Idee auch gleich voll geil. Das war auf jeden Fall ein coole Aktion. Er hat auch was an sich, was damals den Berlin-Sound mit ausgemacht hat. So rough und unfertig, aber trotzdem gut. Das bringt mich in die Berliner Zeit von 2001 zurück.

rap.de: Dieser große Hunger, dieser Sound, der nicht unbedingt richtig ausgereift ist, aber der die Lust zu rappen so krass vermittelt?

Eko Fresh: Genau, dieser Bock auf Rap und dieses Selbstbewusstsein. Das gefällt mir einfach…und Bushido auch.