Game One – Rap und Spiele

rap.de: Was glaubt ihr, wie das kommt, dass Leute solche Sachen schreiben?
 
Simon: Keine Ahnung! Das sind wirklich Leute, wo ich mir so ein bisschen Sorgen mache. Einfach, weil man so was ja eigentlich nicht macht. Wenn das für jemanden ein großer Spaß ist; ok, aber…
 
Etienne: Meine Mutter hat immer gesagt: "Die Gedanken sind frei.“ Aber das aufzuschreiben und im Internet zu veröffentlichen, ist ein ganz anderes Thema! (Gelächter)
 
Simon: Ich fände es besser, wenn das coole Superhelden-Fanfictions wären, wo wir irgendwas Krasses können und nicht nur uns gegenseitig pimpern. Das könnte wahrscheinlich auch jeder sein. Olli und… bla von Verbotene Liebe oder so. Ich kenne ja so was nicht. Es könnten einfach irgendwelche Personen sein, die diese Leute interessant finden und dann beginnen die da halt mit dem Schreiben. Wir sind da ja nur austauschbare… Fickpuppen. 
 
Etienne: Kann das bitte die Überschrift sein?
 
Simon: So was wolltest du doch die ganze Zeit!
 
rap.de: (lacht) Ja, das ist perfekt! Das ist wieder Qualitätsjournalismus, den ich hier mache…
 
Etienne: Oh, danke Simon. Und das auf rap.de! Jetzt ist alles vorbei. Wenn es noch eine Chance gegeben hätte, so ein kleines Türchen für die Rapkarriere, ist sie spätestens jetzt vorbei. 
 
 
rap.de: Wenn man sich das jetzt mal so überlegt, gibt es spielemäßig ja festgelegte Genres, bei denen halt einfach immer mal wieder was Neues rauskommt. Auf was für ein Spiel wartet ihr denn eigentlich?
 
Simon: Wir haben selbst Ideen für Spiele und versuchen die zu pitchen, aber jede Firma hat hundert Entwickler und jeder hat eine geile Idee, wo man sagen würde "Ja, mach das doch!“. Das Problem ist eher, so was dann wirklich zu machen. Ideen gibt’s Tonnen. Ich könnte jetzt nicht sagen, was mein Wunschspiel wäre, außer dass ich persönlich gerne was im Weltraum hätte, was wäre wie früher. Mit Handeln und gleichzeitig noch Piraten und Planeten, wo man irgendwie noch Missionen lösen kann und das online und für alle. So was gibt es im Grunde schon, aber wie es ist, gefällt’s mir nicht. Was so wirklich neue Ideen angeht: Gibt’s da noch was?
 
Etienne: Ich glaube irgendwann wird, was mit Kinect schon anfängt, sich diese Steuerung ändern. Dass du nicht mehr mit einem Pad spielst, sondern zum Beispiel bei FIFA oder NBA richtige Moves machst und dass das irgendwie noch besser wird.
 
Simon: Es ist immer die Frage, wie genau die Kameras noch werden. Am Anfang haben sie gesagt, dass Kinect – also, dass er quasi richtig erkennt, wie du schießt. Das funktioniert aber überhaupt nicht. Sie versuchen über Infrarot herauszufinden, wie dein Körper sich verhält und das funktioniert noch nicht so genau. Aber wenn es um so was geht, sage ich auf jeden Fall Virtual Reality. Das ist der Shit, den ich haben will. Oder Augmented Reality. Das reicht mir auch. So eine coole virtuelle Realität in der echten.  Ich bin keiner von diesen Menschen, die in der virtuellen Realität leben wollen.
 
Etienne: Weißt du, was geil wäre? Stell dir so was wie Kinect in zehn Jahren vor, wenn es richtig geil funktioniert, und dann so was wie Matrix. Du bist Neo und machst so richtig krasse Martial-Arts-Moves und dann kommen Armeen. Du hast aber auch ein Force-Feedback. Wenn du in die Luft haust, muss sich das dann auch so anfühlen und dann zersplittert irgendwas. Das ist schon wieder zu aggressiv. Können wir das rausstreichen? Ich will ein Lernprogramm für Kinect. Weil Gewalt verachte ich. Es macht keinen Spaß, anderen  Menschen wehzutun. Auch nicht in virtueller Form.
 
Simon: Ich glaube, ich freue mich eher auf die Technik der Zukunft,  als auf irgendein spezielles Spielgenre. Es ist auch immer schwer zu sagen, wie so was wird. So was wie Minecraft wäre zum Beispiel geil. Wenn Leute virtuell was in der realen Welt bauen könnten und ich kann mir das angucken. So Bauwerke die richtig lang dauern, die dann aber auch geil aussehen. Du guckst aus dem Fenster und siehst Sachen, die unter harter Arbeit von Leuten gebaut wurden und die dann vielleicht künstlerisch wertvoller sind als so Mist wie die Elbphilharmonie, für die viel Geld ausgegeben wird. 
 
rap.de: Abschließende Frage: Was ist euer Lieblings-Rapsong?
 
Etienne: Boah, so eine Frage kannst du nicht einfach so stellen. So spontan… (lange Pause) "It Was A Good Day“  von Ice Cube.
 
Simon: Also, wenn es jetzt um einen geht, den ich auswendig kann, dann wäre das halt echt "The Message“. Das war wahrscheinlich auch so der erste Richtige. Ich wollte jetzt natürlich nicht extra irgendwas mit Oldschool…
 
Etienne: Das ist dein Lieblings-Rapsong?
 
Simon: Nein! Also, ich fand der hat noch so richtig Flow gehabt. Das war noch so unbeholfen und geil! Auch wenn du heute noch das Video siehst, wie die da mit ihren hochgezogenen weißen Socken und so – das fand ich irgendwie geil. Wenn du jetzt sagst, was ich wirklich gerne und am meisten gehört habe, dann das. Aber warum? Weil’s irgendwo mal in meiner Playlist war und ich’s nicht mehr rausgenommen hab. Deswegen. Aber ich hab jetzt keinen speziellen Song. Ich will jetzt natürlich auch nichts von Fettes Brot sagen, wo ihr dann alle…
 
Etienne: Jetzt sag doch, was du denkst! Mach dir doch nicht so einen Kopf.
 
Simon: Ich sag’s mal so: Meine gesamte Kindheits- und Schulerinnerung mit Besäufnis und man geht zum ersten Mal weg und versucht Frauen klarzumachen und nichts davon klappt – all das ist…
 
Etienne: Bryan Adams.
 
Simon:Fettes Brot. Das ist genau die Fettes Brot-Geschichte. Wenn ich das höre, bin ich wieder im Schulkeller mit 16, weil da lief das permanent, und versuche Frauen klarzumachen.
 
rap.de: Und zu welchem Song von Fettes Brot reißt man bitte Frauen auf?
 
Etienne: "Schwule Mädchen“!
 
Simon: Das war viel später!
 
Etienne: Oh, Entschuldigung.
 
Simon: Fettes Brot ist der Soundtrack meiner Jugend.
 
rap.de: Wundervoll. Dann sind wir jetzt auch am Ende. Ich bedanke mich für das Gespräch.