Interview mit Dexter: Wie nice sind die Haare, wie fly die Socken?

Bei „Nüsse“ packst du den wunderschönen Ausdruck „Nüsse gehen“ (vom englischen „to go nuts“, Anm. d. Red.) mal wieder aus. Das erinnert mich an diese Zeit, als in der Juice gerne Ami-Redewendungen ins Deutsche übersetzt wurden. Joe Sircar war darin der absolute Chef.

Eigentlich auch total albern. Ich dachte mir so, ist das jetzt lustig oder nicht? Aber es ist einfach so aus mir rausgesprudelt und jetzt bleibt es so. Ich hatte gar keinen Bock, eine andere Hook zu schreiben. Ich denke, viele Sachen auf dem Album hätte man auch austauschen können, um es noch präziser zu machen. Aber das ist eben nicht so meine Arbeitsweise. Ich hasse es, wenn ein Track aufgenommen ist, allein daran zu denken, den nochmal aufzunehmen, weil irgendwas komisch klingt oder bei der Aufnahme verkackt wurde. Allein der Gedanke – ich hasse das! Lieber schraube ich solange mit dem EQ rum, bis die Stimme einigermaßen passt, als dass ich irgendwas nochmal aufnehme.

Du hast vorhin erzählt, dass du durch deine Rolle als Vater jetzt viel öfter tagsüber Musik machst als nachts. Hat sich dadurch was an der Musik geändert?

Muss ich mal überlegen. (Pause) Eigentlich ehrlich gesagt gar nicht so. Nee, eigentlich nicht. Meine Vorgehensweise ist immer gleich. Tagsüber kann ich sogar ein bisschen lauter machen, das ist vom Prozess her sogar besser. Weil abends muss man einfach leiser sein. Was aber auch nicht zwangsläufig heißt, dass man ruhigere Sachen macht. Ich würde mal behaupten, dass hat keinen großen Einfluss darauf.

Die nächtliche Atmosphäre hatte also keinen anderen Einfluss auf deine Stimmung?

Es gibt schon so Momente, wo man das denkt. Aber ich denke, das geht eher von der Musik aus, und dann ist es halt gerade Nacht und das fühlt sich gut an, aber genauso ist es auch am Tag. Wenn ich es am nächsten Tag anhöre, passt es auch zum Tag. Also, ich würde sagen nee. Ist größtenteils gleich geblieben. Vielleicht müsste man sich das mal mit mehr Abstand angucken.

Wenn du deine Autobiographie schreibst dann.

Genau.