Bushido und die Politik

Bushido will in die Politik, das hatte der Berliner bereits mehrfach verlauten lassen. Bislang waren das allerdings eher vage Ankündigungen, in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" von gestern wurde er hingegen konkreter und bekräftigte seine Absicht, eine eigene Partei zu gründen.

"Ich werde definitiv eine Partei gründen und ich würde versuchen, die Einstellung der Menschen zu ändern", wird Bushido von der "Welt" zitiert. "Bushido for a better world", soll er gar noch hinzugefügt haben.

Anscheinend sieht Bushido sich in der Pflicht. "Ich muss ran! Ich muss in die Politik – und ganz ehrlich: Das kommt auch. Ich weiß, ich hab das mal so aus Spaß gesagt, aber ganz ehrlich, ich glaube, ich würde echt Wähler bekommen."

Früher, so führte er aus, habe er die Sozialdemokraten gewählt. Mit dem Ausscheiden des letzten SPD-Kanzlers Gerhard Schröder aus der Politik sei das aber vorbeigewesen. "Seit Schröder weg ist, wähle ich überhaupt nicht mehr." Auch die Piratenpartei, für viele junge Wähler Synonym für Frische und Unverbrauchtheit, kommt bei ihm nicht gerade gut weg. "Mit Palästinensertuch beim Parteitag erscheinen oder den Freund als Chauffeur einstellen, die sind mir echt zu teenymäßig unterwegs. Zu lasch mit der Verantwortung."

Lobende Worte fand Bushido dagegen für Kanzlerin Angela Merkel (CDU). "Gerade jetzt in der Euro-Zeit hat sie mich positiv überrascht.Dieses oft so devote, duckmäuserische Deutsche, das hat sie nicht. Die haut auf den Tisch, kloppt das weg. Die hat Führungsqualitäten", so der Rapper, der kürzlich einen vieldiskutierten Bambi für Integration gewonnen hatte. "Merkel finde ich cooler als Obama."