Was macht eigentlich… Sabrina Setlur?

Neue Helden gibt es im deutschen Rap derzeit viele, möglicherweise so viele wie noch nie. Doch auch die alten Helden sollen nicht ganz in Vergessenheit geraten.

Schon gar nicht diese Heldin: Sie war die erfolgreichste deutsche Rapperin in den Neunzigern. Gut, zu einem Teil mag das auch daran gelegen haben, dass sie fast die einzige deutsche Rapperin war: Sabrina Setlur.

An der Seite des Rödelheim Hartreim Projekts hatte sie, noch unter dem Namen Schwester S., ihre ersten Auftritte vor einer größeren Öffentlichkeit. Später startete sie eine äußerst einträgliche Solokarriere unter ihrem richtigen Namen, Sabrina Setlur. Ganz nebenbei stellte sie auf ihrer Single „Frei sein“ kurz vor der Jahrtausendwende einen damals noch völlig unbekannten neuen Sänger vor: Einen gewissen Xavier Naidoo. Der Rest ist Geschichte.

Die Alben „Die neue S-Klasse“ (1997) und „Aus der Sicht und mit den Worten von…“ (1999) verkauften sich wie geschnitten Brot. Danach allerdings wurde es stiller um sie, ihr 2007 erschienenes bislang letztes Album „Rot“ fand kaum Beachtung.

Und was macht Sabrina Setlur heute? Ist sie nach Ende ihrer Karriere vielleicht depressiv geworden, wie es sich für einen Ex-Rapstar gehört? Oder feilt sie gar an ihrem Comeback, um dem deutschen Rap endlich ein wenig mehr Östrogen einzuimpfen? Nichts von alledem. Sie hat einen stinknormalen Bürojob. Sabrina Setlur arbeitet heute in einer Agentur, wo sie Models und Hostessen betreut. Laut eigener Aussage sei das ein Job, der sie „interessiert„, aber: „Musik wird auf jeden Fall immer die Nummer eins bleiben.“

Es hätte auch schlimmer kommen können: Vor drei Jahren wurde bekannt, dass Sabrina Setlur insolvent war und einer ehemaligen Nachbarin 41.000 Euro schuldete. Ein Jahr später begab sie sich dann auch noch im Rahmen der Doku-Soap „Die Promi-Singles – Traumfrau sucht Mann“ auf Sat 1 öffentlich auf Partnersuche. Statt aber im Dschungelcamp oder ähnlichen Karriere-Altersheimen zu vergammeln, scheint sich die mittlerweile 37jährige Frankfurterin nun gefangen, wo nicht gar gefunden zu haben.

Zur Erinnerung an ihre Rap-Karriere hier das Video zu „Ja, klar„: