Rap prägt Jugendsprache

Rap ist Jugendsprache. Und zwar in zweierlei Hinsicht: Nicht nur beeinflusst die Jugendsprache Rap, sondern auch umgekehrt. Besonders deutlich wird das, wenn man über den großen Teich ins Land der unbegrenzten Scheußlichkeiten blickt: Die US-amerikanische Alltagssprache ist durchzogen von Begriffen und Redewendungen, die durch Rap geprägt wurden.

Doch auch hierzulande finden Rap-typische Begriffe auch außerhalb der HipHop-Szene immer mehr Eingang in die Umgangssprache, vor allem unter jüngeren Menschen. Wer das nicht glauben mag, dem sei ein kurzer Blick auf die 15 Begriffe empfohlen, die der Langenscheidt-Verlag in seinem Voting zum "Jugendwort des Jahres 2011" vorstellt.

Besonders die Begriffe "Swag", "Bitchmove" und "Fjedn" sind ihrer Herkunft nach eindeutig zuzuordnen, wobei die beiden ersteren ursprünglich von der amerikanischen Rap-Sprache in die deutsche eingeflossen sind und auf diesem Umweg ihren Weg in die allgemeine Jugendsprache gefunden haben – sofern man dem Voting, das am 31. Oktober endete, trauen mag.

Ein paar Zweifel an dieser Liste sind allerdings erlaubt. So findet zum Beispiel die Uralt-Formulierung "Jackpot" (im Falle einer Erfolgsmeldung) ebenso Erwähnung wie der gute, alte "Körperklaus" – beide Begriffe sind , um ein anderes einst beliebtes Jugenwort zu benutzen, reichlich Asbach und somit eher ungeeignet als Jugendwort 2011. Auch der Begriff "googlen" ist weder besonders neu und kreativ noch lediglich auf den Sprachgebrauch der Jugend begrenzt.

Dabei ist es doch die Idee des seit 2008 veranstalteten Wettbewerbs "Jugendwort des Jahres", "den Sprach- und Wortwandel durch den kreativen Umgang der Jugendlichen mit der Alltagssprache zu präsentieren und zu dokumentieren" – so jedenfalls der Langenscheidt-Verlag auf seiner Homepage.

Wie auch immer – die gesamte Liste der 15 Begriffe, aus denen eine Jury nun das Jugendwort 2011 auswählen wird, findet ihr hier.