Vorbemerkung: Als B-Tight kürzlich zu Gast bei uns in der Redaktion war, fiel ihm zufällig die neue Sepalot-CD in die Hände. Ob er die mitnehmen dürfte? Klar, war unsere nicht ganz ernstgemeinte Antwort, aber dann musst du auch eine Review darüber schreiben. Zu unserem nicht geringen Erstaunen willigte B-Tight ein. Darum heißt es nun: B-Tight bespricht den DJ von Blumentopf – eine nicht ganz reizlose Kombination, finden wir.
Bisher kannte ich nur die Singles von Blumentopf. Dementsprechend war ich vom Style des Albums überrascht.
Die Beats sind eine Mischung aus klassischen HipHop-Grooves und modernen Electrosounds. Schon von der ersten Sekunde an fühlt man sich direkt zurück in die 90er katapultiert, nur eben mit der Technik von heute. Die Stimmung ist durchgehend chillig gehalten, was das Album perfekt als Soundtrack für eine gemütliche Pokerrunde unter Freunden macht.
Sepalot hat sich passende Features wie z.B. Fashawn für den Song „Change“ geholt, die das Ganze raptechnisch gut abrunden. Dass fast alle Texte auf Englisch sind, stört hier nicht weiter. Bis auf den Song „Behind the moon“ feat. Ono, wo man den deutschen Akzent doch deutlich heraushört, was man allerdings auch als Gegenstück zu „Warum kann ich nicht mehr“ sehen kann. Denn dieser Song ist zwar auf Deutsch gesungen, aber mit einem starken nichtdeutschen Akzent.
Es wird überhaupt viel gesungen und wenig gerappt. Ab und zu werden auch die Beats nur durch kurze Vocals geschmückt, was man dann eher als Skit betrachten kann. Hymnen wie „Rainbow“ oder „Rollercoster“ sind von der Thematik her nichts neues, aber funktionieren einfach wunderbar. Langweilig wird es jedenfalls nicht. „Poppin“ z. B. ist eher experimentell produziert. Elektronische, abgehackte Sounds erinnern teilweise ein wenig an Dubstep. Zwischenzeitlich wird es bei „Walk with me“ dann auch mal bluesig.
Alles in allem ist es eine runde und gut gelungene Produktion, in die viele Ein?üsse anderer Musikrichtungen eingeflossen sind. Das nenne ich open minded. Ick feier!!!