Der erste Rapper, der sich den Occupy Wall Street-Protesten anschloss, die sich seit rund vier Wochen im New Yorker Stadtteil Manhattan (und mittlerweile auch in anderen US-amerikanischen Städten) gegen die Macht der Banken und die Zügellosigkeit der Finanzmärkte richten, war Lupe Fiasco (rap.de berichtete).
Nachdem die Proteste zunächst eher schleppend angelaufen waren, haben sich inzwischen viele Prominente solidarisch mit den Protestierenden gezeigt, darunter auch Filmemacher Michael Moore, die Hollywood-Schauspieler Tim Robbins und Susan Sarandon sowie der Multimilliardär George Soros. Sogar Präsident Barack Obama äußerte immerhin "Verständnis" für die Anliegen der Protestler.
Nun sind zwei weitere prominente Vertreter der HipHop-Kultur dazugekommen: Russell Simmons, legendärer Gründer des ebenso legendären Def Jam-Labels und Kanye West, Rapper, Produzent und seit neustem auch Modedesigner, haben am gestrigen Montagnachmittag ihre Aufwartung im Protestcamp gemacht.
Seit seiner "George Bush doesn't care about black people"-Aussage zu der seiner Meinung nach nicht ausreichenden Unterstützung der Bevölkerung nach dem Wirbelsturm Katrina, der New Orleans 2005 heimgesucht hatte, hat Yeezy sich immer wieder mal als Freund des Volkes gegeben.
Wie ernst es ihm damit tatsächlich ist und wie glaubwürdig sein Engagement gegen die Auswüchse des Kapitalismus ist, muss angesichts von Kanyes bekanntermaßen sehr auf Luxus und Statussymbole fixiertem Lifestyle allerdings bezweifelt werden. Zu den Anti-Wall-Street-Protesten kam er übrigens geradewegs von einer Modeschau in Paris, wo er seine erste Kollektion vorgestellt hatte…