Im Anschluss an eine abgesagte Autogrammstunde des Offenbacher Rappers Haftbefehl ist es in München zu Ausschreitungen seiner jugendlichen Fans gekommen. Die Polizei hatte die Veranstaltung, die in einem Klamottenladen stattfinden sollte, wegen des zu hohen Andrangs abgesagt. Ein Teil der Fans reagierten darauf mit wütenden Protesten und Flaschenwürfen.
"Heute in München im 85 Store Autogrammstunde. Alle vorbeikommen." hatte Haftbefehl gestern nachmittag auf seinem Facebook-Account verkündet. Nun, der zweite Satz wurde wohl etwas zu wörtlich genommen. Weit mehr Fans, als vom Ladeninhaber sowie Haft selbst angenommmen, erschienen am Nachmittag vor dem Laden. Dieser war einem solchen Ansturm offenbar nicht gewachsen, die Autogrammstunde wurde von Hafts Management abgesagt.. "Es sind einfach zu viele Leute am 85 Store. Wenn sich das Ganze nicht beruhigt müssen wir das leider abbrechen", gab Haft gegen 17 Uhr über Facebook bekannt.
Ein Teil der Fans reagierte auf diese von der Polizei mitgeteilte Ankündigung aggressiv, Flaschen und Dosen flogen auf die Beamten, ein Polizist wurde verletzt, sieben Jugendliche wurden festgenommen. Mit einem Aufgebot von rund 180 Polizisten gelang es den Beamten schließlich, die Lage zu beruhigen. Dazu wurde die Straße zwischen Hauptbahnhof und Stachus für den Verkehr gesperrt, die Trambahnen umgeleitet. Am Abend meldete sich Haftbefehl dann ein drittes Mal via Facebook zu Wort: "Die Polizei hat die Autogrammstunde im 85 Store nicht zugelassen weil ein zu großer Ansturm da war. Danke an alle Fans die gekommen sind. Ihr seid die besten."
Beeits im Juli hatte es beim Rheinkultur-Festival einen ähnlichen Vorfall gegeben, als ein Auftritt Haftbefehls wegen Überfüllung abgesagt worden war und ein Teil seiner Fans daraufhin randaliert und die Bühne gestürmt hatten (wir berichteten).