Und zumindest Fler schlägt sich schon mal beachtlich: "Im Bus ganz hinten" von Fler war ja quasi ein Doppelrelease, bestehend aus Buch und Album gleichen Namens. Während der Tonträger (Review hier) bis in die Top der deutschen Albumcharts vorstieß und sich dort auf dem dritten Platz breitmachte, konnte auch das gleichnamige Buch (Rezension folgt) einen respektablen 13. Rang in der Bestsellerliste des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" belegen. Der "Atzenkodex" von Frauenarzt und Manny Marc wird am 13. Oktober erscheinen.
Drüben bei unseren amerikanischen Verbündeten schreibt man hingegen schon etwas länger auch als Rapper, erinnert sei in diesem Zusammenhang beispielsweise an Ice-T, der schon mehrere durchaus lesenswerte, weil unterhaltsame Werke vorgelegt hat.
Nächsten Monat soll nun ein sehr interessantes Werk erscheinen, das sich mit der Geschichte des legendären HipHop-Labels Def Jam auseinandersetzt. Geschrieben hat es der als HipHop-Historiker bekannt gewordene Bill Adler. Das Buch, das auf den durchaus nicht von Understatement geprägten Namen "Def Jam Recordings: The First 25 Years of the Last Great Record Label" hört, soll aber nicht nur Texte, sondern auch legendäre Bilder enthalten, ein richtiges Geschichtsbuch eben.
Def Jam wurde 1984 von Rick Rubin und Russell Simmons gegründet. Es hatte legendäre Künstler wie LL Cool J, die Beastie Boys, Run DMC und Public Enemy unter Vertrag. Durch die Kontakte von Rubin, der in der Heavy Metal-Szene verwurzelt war, erschien auch das Slayer-Album "Reign in Blood" auf Def Jam. Überhaupt tat Def Jam viel dafür, dass HipHop bzw. Rapmusik vom Mainstream stärker wahrgenommen und als eigenständige Kunstform akzeptiert wurde. Rubin schied allerdings bereits 1989 aus. Zwischen 2004 und 2007 leitete Jay-Z das Label, seine Plattenfirma Roc-A-Fella ist bis heute ein Sublabel von Def Jam.
Die beiden Gründerväter Rick Rubin und Russell Simmons haben sich nun noch einmal zusammengetan: Gemeinsam werden sie das Buch in der Öffentlichen Bibliothek in New York vorstellen und dabei sicher die eine oder andere Anekdote droppen, die nicht im Buch steht.