Marokkanischer Rapper verhaftet

Dass Rap durchaus eine Rolle in den Volksaufständen in den afrikanischen und arabischen Ländern spielt, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr (wir berichteten und wir berichteten).

Dieser Eindruck bestätigt sich nun erneut: In Marokko wurde Mouad Belghouat alias El-Haked (dt. der Empörte) festgenommen. Er wird beschuldigt, Mitglieder der königstreuen Allianz in dem nordafrikanischen Land angegriffen zu haben. Sein Anwalt Mohamed Messaoudi besteht jedoch darauf, dass El-Hakeds einziges Verbrechen sei, der Bewegung des 20. Februar anzugehören. "Mouad hat niemals jemanden angegriffen."

Die Bewegung des 20. Februar organisiert Demonstrationen gegen den seit 1999 regierenden König Mohammed VI. Marokko ist seit 1192 eine konstitutionelle Monarchie, der König ist jedoch nicht nur weltliches, sondern auch geistliches Oberhaupt der Marokkaner und ernennt den Ministerpräsidenten sowie die Minister. Dementsprechend gering (37%, davon 19% ungültig) war die Beteiligung an den letzten Parlamentswahlen 2007.

El-Haked nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er in seinen Texten über Marokko rappt. Er thematisiert die verzweifelte Lage der Armen und prangert gierige und korrupte Mächtige an, die die Gesellschaft zerstörten. Seit zwei Wochen sitzt er für seine offenen Worte nun schon im Knast. Eine Facebookseite zu seiner Unterstützung wurde eingerichtet.

Auf arte.tv gibt es eine interessante Dokumentation über den jungen, wütenden Rapper:

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