Common vs. Fox News

Vergangenen Mai hatte es drüben bei unseren amerikanischen Verbündeten eine hübsche kleine Empörungsposse gegeben. Was war geschehen? Präsidentengattin Michelle Obama hatte den Rapper Common zu einem Gedichteabend ins Weiße Haus eingeladen. Konservative Medien wie Fox News und die berühmt-berüchtigte Ex-Vizepräsidentschaftskandidatin (ein Wort so schön wie die gesamte deutsche Sprache) ereiferten sich daraufhin, dies sei "widerwärtig", Common rufe in seinen Texten zu Gewalt auf (wir berichteten). Als vermeintlicher Beleg diente den selbsternannten Hütern der öffentlichen Moral ein Gedicht des Chicagoer Rappers, das dieser aus der Perspektive eines radikalen schwarzen Jugendlichen geschrieben hatte.

Common selbst hatte seinerzeit sehr gelassen auf die überzogenen Anwürfe reagiert. "Anscheinend mögen mich Sarah Palin und Fox News nicht", twitterte er süffisant. Seine Teilnahme an dem Gedichteabend blieb von den Vorwürfen ohnehin unberührt.

Nun äußerte sich der damals so Geschmähte erstmal ausführlicher zu der bizarren Angelegenheit. In der "Daily Show" auf dem amerikanischen Sender Comedy Central erklärte Common, er habe das Ganze zunächst für einen Scherz gehalten. Dann habe er eingesehen, dass die selbsternannten Ankläger ihn nicht kennen könnten, denn sonst könnten sie nicht behaupten, er würde darüber rappen, Cops zu töten. "At first, I thought it was humorous… Then I realized they just didn't know me, because if they had, they wouldn't come out and say that I rap about killing cops."
Jeder, der ihn kenne, wisse, dass er über Musik über Liebe, über soziales Bewusstsein und über Gott veröffentliche. "Anyone that knows me knows I put out music about love, I put out music about social consciousness, community, God, having fun."

Dies wird er vermutlich auch mit seinem nächsten Album "Hell On Wheels" erneut unter Beweis stellen, das noch Ende dieses Jahres erscheinen soll.