HipHop regiert die VMAs

Bei den MTV Video Music Awards, die am gestrigen Sonntag in Los Angeles verliehen wurden, konnten Künstlerinnen und Künstler, die im engeren so wie weiteren Sinn aus dem HipHop-Bereich stammen, mal wieder ordentlich absahnen. Kaum einer der Ausgezeichneten steht in gar keinem Zusammenhang mit der sogenannten Urban Music, die politisch etwas weniger korrekt auch Black Music genannt wird.

Tyler, the Creator wurde zum besten neuen Künstler gewählt. Beyoncés "Run The World (Girls)"-Video wurde für die beste Choreographie, das "E.T."-Video von Katy Perry und Kanye West für die besten visuellen Effekte ausgezeichnet. Überhaupt Katy Perry: Die freche Kalifornierin räumte gemeinsam mit Lady Gaga und Adele die meisten Auszeichnungen ab. Beyoncé wiederum gab am Rande der Preisverleihung bekannt, dass sie schwanger sei, natürlich von niemand anderem als ihrem Ehemann Jay-Z. Wir gratulieren und hoffen auf eine unkomplizierte Entbindung des HipHop-Babys.

Das beste Hiphop-Video war nach Ansicht der Jury "Super Bass" von Nicki Minaj. Die Rapperin, erklärter Liebling der rap.de-Redaktion, kündigte nach der Preisverleihung in einem Pressegespräch erfreulicherweise an, dass in ihrem nächsten Album viel von ihrem Alter Ego Roman Zolanski stecken werde – das lässt auf einen etwas radikaleren Nachfolger des doch arg seichten und konsenssüchtigen Debüts "Pink Friday" hoffen.

Ihr Labelboss Lil Wayne ging indes zwar leer aus, lieferte aber eine fulminante Live-Show zum Abschluss der Veranstaltung ab und legte die Messlatte für sein neues Album "Tha Carter IV" schon mal selbst sehr hoch: Er hoffe, in der ersten Woche eine Million oder mehr zu verkaufen. A Milli? Mal sehen, ob er das schafft.