Der eigentliche Hit ist jedoch “So low”. Ein unglaublicher Beat von unserem Mann Shuko, der sich eigentlich nur mit einem Wort beschreiben lässt: Seele. Wahnsinn, darüber gießt Talib das in Worte, was Instrumental und Chöre herauszuschreien versuchen: “I always speak for the struggle my people still hurtin‘ / I’m a name brand, I’m a product but still a real person / I’m still flirtin‘ with death although I’m still certain / about my commitments in life, although I’m still searchin‘.” Übersong!
Leider verliert sich die Platte nach einem okayen Battle/Representer mit Sean Price durch Songs wie “Mrs. International” und “Friends and Family” ein bisschen in klebrigem Popkitsch, wobei zweiterer immerhin mit unterhaltsamen Insiderlines a la “On the bus Kanye West would never stop rhyming / Ain’t no mountain high enough for him he never stopped climbing“ aufwarten kann. Dann sitze ich da und stelle mir dann vor, wie mein Freund Kanye als junger Boy zwischen den Sitzreihen in einem Greyhound rumspringt und mit den Armen rumfuchtelt, während er ein paar holprige Rhymes rauskrächzt und heutzutage im Flugzeug das Mic ergreift und durch die Stewardess-Lautsprecheranlage rappt. Wunderbar.
Mit “I’m One One”, “Cold Rain” und “Tater Tot” finden sich dann noch ein paar handfeste Banger in der zweiten Albumhälfte.
Vorallem “Tater Tot” sollten sich einige nationale und internationale Möchtegern-Storyteller mal anhören und lernen, Eins Plus. Solche Tracks wie “How You Love Me”, “Self Savior” und “Ain’t Waiting” sind okaye Sachen, auf denen noch ein bisschen rumgesungen werden darf, die aber mehr oder weniger beachtungslos am Ohr des Hörers vorbeifließen.
“Uh Oh” hingegen knallt dann gegen Ende noch mal ziemlich, vor allem wegen des Instrumentals, das eigentlich ein patentiertes Busta Rhymes Prachstück ist. Also Busta aufgepasst: Remixen bitte! So ein Track würde dir wieder mal gut stehen.
Zwei klare Höhepunkte, ein, zwei winzige Durststrecken und viel “gut hörbares” Material. Wenn man wollte könnte man darin ein Problem sehen und “Gutter Rainbows” schon fast als eine etwas langweilige Vorstellung eines in die Jahre gekommenen Conscious-Heroes bezeichnen. Kann man aber auch einfach sein lassen und dieses Album als das nehmen, was es ist: Ein grundsolides, gutes Rapalbum und das ist ja schließlich auch eine Seltenheit geworden.