Gefühlt alle sechs Monate released der Dogg Pound Gangsta Crip ein Solo-, Crew- oder Kollaboalbum, doch trotz seiner beachtlichen Arbeitsmoral hat er es in den letzten Jahren nicht annähernd geschafft, an seine glorreichen Anfangszeiten bei Death Row anzuknüpfen.Sein siebtes Soloalbum „Streetlights“ wird daran wohl auch nichts ändern, was magere 2900 verkaufte Einheiten in der ersten Woche schmerzhaft bezeugen. Dabei liefert uns der Westcoast MC mit dem Eastcoast Flow auf dem 13 Track starken Langspieler genau das, was wir von ihm gewohnt sind: Kurupt spittet seine vertrackten Reimketten über entspannte Instrumentals, während es sich inhaltlich nach wie vor hauptsächlich um Gangstershit, Frauen und Alkohol dreht.
Kurupt verpackt diese Themen erfreulicherweise wesentlich komplexer als wir das von den meisten seiner Kollegen gewohnt sind und dass er auch anders kann, beweist er auf dem wütend vorgetragenen „Questions“ sowie auf dem ebenso eindringlichen und persönlichen Titeltrack „Streetlights“.
Gut ins Ohr geht außerdem der mit einem minimalistischen aber wirksamen Beat unterlegte Remix zu „I’m Burnt“ auf dem neben dem Protagonisten auch Snoop Dogg, Roscoe und Problem zu Wort kommen.
Angenehmstes G-Funk-Feeling verbreiten der von Pete Rock produzierte Track „Yessir“, der soulige „I’m The Man“ sowie der abschließende Possecut „Bounce, Rock, Skate“ (feat. DJ Drama, Snoop Dogg, Terrace Martin und DJ Quik).
Negativ sticht die in ähnlicher Form schon etliche Male gehörte Xzibit Kollabo „In Gotti We Trust“ heraus sowie die extrem langweilige, von Lil Jon produzierte Schlaftablette „Riot in the Club“.
Auch Terrace Martin, der bis auf zwei Ausnahmen das komplette Album produziert hat, geizt über weite Strecke mit Innovationen und zeigt sich für einige sehr eintönige Instrumentals verantwortlich. Trotzdem handelt es sich bei „Streetlights“ um ein zumindest inhaltlich recht abwechslungsreiches Album, das Kurupt zwar kaum neue Hörer bescheren wird, eingefleischte Westcoast Fans aber durchaus zufrieden stellen dürfte. Nun ja. Fans von irgendwem und irgendwas gibt es ja immer.