IL-2 Sturmovik – Birds of Prey

Als im Jahre 2006 das letzte Add-on "1946" für "IL-2 Sturmovik" auf dem Markt gebracht wurde, hatte die PC Fangemeinde das Spiel bereits fest als "den" Standard für WWII Flugspiele erkoren. Jetzt haben die Jungs und Mädels von "505 Games"  die Fortsetzung "IL-2 Sturmovik: Birds of Prey" als reine Konsolen Version ins Rennen geschickt. Ob’s was geworden ist? Ich habe die PS3 Version antesten können und schildere hier meine Erfahrungen.

 

 

Cash Cow WWII
 
Warum sich Entwickler immer noch so gerne mit einem WWII Setup beschäftigen, bleibt mir persönlich ein Rätsel, aber anscheinend sieht das ganze außerhalb der BRD etwas anders aus. Wie auch immer, die Kampagne umfasst sechs Luftschlachten aus dem zweiten Weltkrieg wie zum Beispiel den Luftkampf um Großbritannien oder den Kampf um Stalingrad. Jedes Kapitel ist in mehrere kurze Missionen unterteilt, die danach auch einzeln wiederholt werden können. Mit dem Charme einer "Arte"-Dokumentation werden die persönlichen Erlebnisse und Geschichten aus Sicht der alliierten Piloten in Form eines Tagebuches erzählt und mit historischen Aufnahmen unterlegt. Zum Glück kann man diese Sequenzen überspringen.
 

 

Erste Schritte
 
Bevor es aber zur Kampagne geht, gibt es erst einmal eine "Lernstunde" bei der die Grundlagen  vermittelt werden. Das ganze wird im "Arcade"-Modus durchgeführt, bei der alle Hilfen auf aktiv geschaltet sind und man sich somit erst mal mit der reinen Flug-Steuerung vertraut machen kann. Diese ist nebenbei bemerkt sehr gut umgesetzt worden und geht nach kurzer Zeit auch leicht von der Hand. Nach Abschluss der Grundlagen erhält man die Möglichkeit, die Schwierigkeitsgrade "Realistisch" und "Simulation" frei zu schalten.

 

 

Etwas zu "Realistisch"?
 
Im "Arcade"-Modus lassen sich die Flugzeuge zu jeder Zeit gut steuern, ohne dass man Angst haben muss, einen Strömungsabriss zu bekommen. Anders auf "Realistisch": Einmal zu steil in die Kurve, schon erscheinen die Warnmeldungen und man muss versuchen, den Sturz abzufangen um das Flugzeug wieder in den Griff zu bekommen. Schnelle Richtungswechsel müssen gut dosiert werden, um nicht mit dem Propeller voran im nächsten Acker zu landen. Dabei haben die verschiedenen Flugzeug-Modelle einen "fühlbaren" Unterschied in der Steuerung. Wem das noch nicht als Herausforderung reicht, kann gerne den "Simulations" – Modus auswählen. Sind bei Arcade bzw. Realistisch noch eine Minimap und die Ziel-Kennzeichnung aktiv, bekommt man bei der Simulation nur noch die Cockpit Ansicht ohne jegliche Feindmarkierungen. Definitiv die ultimative Herausforderung für den virtuellen Piloten.
 

 

Technisches
 
Grafisch ist "IL-2 Sturmovik: Birds of Prey" nicht der allerletzte Schrei, beschert aber einen soliden Weitblick und Texturen, die wirklich nur negativ auffallen, wenn man eine Handbreit über den Boden fliegt.
Die Flugzeuge selbst sind schön detailliert und die Cockpit Ansicht zeigt auf allen Instrumenten Bewegung. 

 

 
Multiplayer

 
Es gibt einfach Spiele, die spielt man fast ausschließlich im Multiplayer und IL-2 gehört definitiv in diese Kategorie. Neben dem Free for All, hier Dogfight genannt, und Team Deathmatch gesellen sich der Modus "Strike" und "Capture the Airfield" dazu. Während es bei "Strike" darum geht, so viele Objekte des Gegner zu zerstören und die eigenen zu beschützen, erklärt sich "Capture the Airfield" fast von selbst. Um zu punkten, muss man es schaffen, auf dem gegnerischen Flugplatz zu landen. Dafür bekommt man "Tickets" und das Team mit den meisten "Tickets" am Schluss gewinnt.

 

 
Fazit
 

Keine Frage, zu einem guten Flugsimulator gehört eigentlich ein ordentlicher Flightstick, dennoch haben es die Entwickler geschafft, die Steuerung gut auf ein Gamepad zu adaptieren. Kein anderes Spiel konzentriert sich so auf die Basics eines guten "Flugsimulators" wie "IL-2 Sturmovik: Birds of Prey", denn es steht jederzeit das Können des "virtuellen Piloten" im Vordergrund. Jeder, der mehr Wert auf einen guten Multiplayer-Part legt als auf eine Kampagne, sollte sich auf jeden Fall  "IL-2 Sturmovik: Birds of Prey" anschauen. Wobei ich leider immer noch nicht verstehe, warum dieses Spiel zwar für einen Nintendo DS erhältlich ist, es aber der Fangemeinde mit einem PC vorenthalten wird.