Sampler – Deutschland’s Vergessene Kinder

Zwei CDs á 24 Tracks, unveröffentlichte Schicksalsgeschichten auf einem 32-seitigen Booklet und eine ganze Menge Künstler. „Große Namen treffen auf frische Newcomer“ heißt es auf der Rückseite des Samplers und genauso ist es auch.

Für den Soundtrack zu Bernd Siggelkow und Wolfgang Büschers Projekt "Deutschlands vergessene Kinder" sind mehr als 50 Künstler zusammengekommen um Gutes zu bewirken, um Deutschland auf seine gesellschaftlichen Mankos aufmerksam zu machen.

Natürlich ist der Zweck der Sache absolut respektabel und jedem Einzelnen hoch anzurechnen aber rein musikalisch muss ich leider sagen, dass Quantität hier die Qualität absolut überragt. Trotz all der vielen verschiedenen Künstler, bleibt die Thematik natürlich die gleiche und somit ist das Album nach einigen Tracks wirklich kaum noch auszuhalten.
Die Texte sind natürlich für viele Realität und mit manchen darin erzählten Schicksalen kann ich mich teilweise identifizieren, aber kein Mensch wird da sitzen und sich 48 mal Tracks mit der gleichen Thematik anhören.

Vor Blaze feat. Jonesmann & Criz und ihrem Beitrag namens "Unsere Zukunft“ ziehe ich beat-technisch ernsthaft den Hut. Ich meine das ernst. Partiell kann man beat-technisch reinen Gewissens den Hut ziehen. Krutsch macht auch sein Ding auf Culcha Candela’s "Tara sowie Mr. 187 Beats B-Lash auf "Liebe & Leid“ feat. Mc Bogy & Deso Dogg. Lyrisch beweist Chefket wiedermal sein Können auf "Der blinde Gärtner“.

Ich denke einfach, dass eine einzige CD es auch getan hätte. Komprimiert und so vielleicht qualitativ hochwertiger wäre dieser Sampler auf jeden Fall erträglicher, möchte man fast schon sagen, geworden und hinzufügen, dass ich mich hier rein auf den musikalischen Part beziehe, denn thematisch ist mir der Ernst der Sache durchaus bewusst und ich unterstütze das Ganze hundertprozentig. Solche Schicksale und schlimmere gibt es weltweit oft genug und man kann nicht genug darüber reden, davor warnen und versuchen, davor zu schützen.

In dem Sinne sind 90% der Künstler authentisch ausgewählt und absolut mit Herz bei der Sache. Würde ich über das Projekt an sich schreiben, hätte ich sehr viel zu sagen. Da ich mich hier aber zur musikalischen Kontribution äußern soll, halte ich es kurz und danke den Künstlern darauf für ihre Unterstützung. Somit bleibt es fair.