Cory Lee ist trotz ihrer geschätzten 20+ Jahre (aus ihrem Alter wird ein großes Geheimnis gemacht) bereits ein alter Hase. Die Kanadierin mit chinesischen und deutschen Wurzeln (ihr vollständiger Name ist Cory Lee Urahn) hatte in Kanada sowohl mit ihrem Debütalbum „What A Difference A Day Makes“ im letzten Jahr als auch mit ihrer Rolle in der populären TV-Serie „Instant Star“ einen Riesen-Erfolg. Hierzulande war sie bisher ein unbeschriebenes Blatt, was sich ab sofort ändern wird, da bin ich sicher.
Denn auf ihrem neuen Longplayer „Sinful Innocence“ knallt sie uns den RnB so rotzig und unwiderstehlich vor die Füße, dass es Rihanna & Co. zum Heulen zu mute sein muss. Corys Äußeres lässt, zusammen mit dem Artwork des Albums, eigentlich eher auf weichgespülten Soulpop schließen. Doch wir werden eines besseren beleert. Ihre Stimme ist dabei sicher nicht die kraftvollste, hat jedoch Charakter und, gerade in der heutigen Zeit nicht unwichtig, einen sehr hohen Wiedererkennungswert.
„Ovaload“, „No Shoes, No Shirt, No Service“, „MoFo“ oder die erste Singleauskopplung „Lovers Holiday“, sind nur einige der überdurchschnittlich sauber produzierten Tracks. Brass n Blues, Perry Alexander und dem kanadischen RnB-Superstar Shawn Desman haben wir die Produktion der 14 Stücke zu verdanken. „Sinful Innocence“ macht einen vollen, runden Eindruck und brummt und pumpt, ohne sich dabei in stupiden Bassläufen und sich wiederholenden Loops zu vergehen (Timbaland lässt grüssen). Frisch und rund, hör- und tanzbar. Mehr kann und sollte man von RnB nicht erwarten.