Team Avantgarde – Absolut

Das Team Avantgarde ist bereits seit etlichen Jahren fester Bestandteil der Berliner Musikszene. Es setzt sich zusammen aus dem Produzenten Zenit und dem MC Phase, die man beide bereits von diversen Produktionen aus dem Hause Edit Entertainment, aber auch aus der Zeit vor Edit kennt.

Auf ,Absolut‚ werden wir von Phase durch einen Alltag geführt, der in vielen Aspekten leicht mitzuempfinden ist. Die Themen der Tracks sind zwar allgegenwärtig, werden aber nie banal behandelt und heben sich damit angenehm von vielem ab, was Rapdeutschland heute sonst noch zu bieten hat. Phase flowt in altbewährter, sauberer Manier – zwar etwas eintönig, aber technisch einwandfrei. Auch beattechnisch ist dieses Album abslout erwähnenswert. Zenit hat einen fast psychodelischen, sehr besonderen Sound gewählt, der zum roten Faden des Albums wird. Zenit schafft etwas, was wenige Produzenten schaffen: Jeder Track klingt nach ihm, seine Handschrift ist unverkennbar. Es sind Zenit-Beats.

Der Titeltrack ‚Absolut‚  beeindruckt sofort durch Tiefgang und führt in die Stimmung des Albums ein, danach überzeugt ‚Ein bisschen Koks‚ mit sauber gereimten Lines über das älter werden und die Vergänglichkeit. In Track Nummer 7, ‚130 Bpm‚ feat. Gris, kommt zum ersten Mal ein bisschen mehr Tempo in die Sache und das ist gut. Die Kombination mit Gris ist altbewährt und passt – wie erwartet – auch hier. Eingeleitet von einem banalen, aber authentischen Skit ist ‚Liebe‚ sehr ergreifend, sehr nachdenklich und sehr erwachsen und schildert die Suche nach dem "Mädchen, mit dem man liebend leben kann". Erwähnenswert ist auf jeden Fall auch ‚Scheine‚ mit Amewu, Gris und Justus, worin die heutige Konsumgesellschaft vielfältig beleuchtet und kritisiert wird. Offiziell abgeschlossen wird ‚Absolut‚ mit ‚Allein in der Bar‚, einem großartigen Track der einen Abend im  Rausch beschreibt. ("…Ich schlender und setz mich ruhig an die Bar, bevor ich etwas sagen kann steht der Wodka schon da…")

Nach eigenen Angaben hat die Arbeit an ‚Absolut‚ anderthalb Jahre gedauert und diese Zeitinvestition hat sich offensichtlich gelohnt. ‚Absolut‚ ist inhaltlich sehr dicht und eignet sich ganz hervorragend zum alleine sein, zum Abschalten und einfach zuhören. Das Gefühl beim Hören pendelt sich irgendwo zwischen melancholisch und depressiv ein – etwas mehr Leichtigkeit, etwas mehr Ironie hätte ‚Absolut‚ aber sicherlich gut getan…