Das neue Album vom Berliner King Orgasmus One trägt den klangvollen Namen „La Petite Mort“ zu deutsch „Der kleine Tod“. In Frankreich wird so der Klimax (Orgasmus), der sexuelle Höhepunkt, bezeichnet. Knapp ein Jahr nachdem Orgis letztes Soloalbum „Orginal Arschgeil“ veröffentlicht wurde, legt der Tempelhofer mit "La Petite Mort" einen auf 6000 Stück streng limitieren Nachfolger auf den Tisch.
Auf einem dicken, stampfenden Instrumental von Raiden kommt „Elfenklänge“ daher. Orgi flowt gechillt über den Beat und erzählt in erster Linie darüber, dass er Frauen grundsätzlich nur zum Ficken benötigt. Die Hookline des Tracks macht besonders viel Spaß und bleibt einem irgendwie nachhaltig im Ohr hängen.„Es sind die Elfenklänge die dich zum Tanzen bringen. Ich singe Blut aus meiner Lunge… Ich will beim Ficken sterben, ich möchte Frauen sehen, ich will fickend durch das Helle Licht gehen.“ Sehr Amüsant!
Auf einem harten, basslastigen Beat von Serk (Main Theme Records) brüllt Orgi sich durch den Titeltrack. „..La Petite Mort!“ „Deine Mutter ist ein Arschloch (Arrrrrr) und bewerfe euch mit Tampons…“. Wirklich einen Sinn ergeben Zeilen wie diese nicht, jedoch kommt das Gesamtbild dieses Tracks relativ gut zur Geltung, fehlt es dem „straighten Hip Hop Fan“ jedoch mit Sicherheit an Inhalten. Das mir der Track trotzdem irgendwie gut gefällt, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit am gut durchproduzierten Beat.
Das Orgi auch ein ganz normaler Mann ist, der die Probleme einer zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Mann und Frau kennt, auch wenn man es bei ihm wahrscheinlich nicht gedacht hat, wird im zweitem Teil von „Fick Die Ex“ mehr als deutlich.„Fick Die Ex II“ knüpft dort an, wo der erste Teil (zu finden auf King Orgasmus One – „Alles Nur Aus Liebe“) aufgehört hat. Es werden hier harte Ansagen in Richtung eines Mädchens gedropt, die wohl in der Beziehung mit King Orgasmus One vollends versagt hat.„Meine Ex ist zum Fick feigegeben, ihr könnt sie haben, fickt ihr Leben!“ Dank solcher harten Textpassagen, könnte es durchaus passieren, dass wieder einmal ein Berliner Album auf dem Index landet. Was wir mal nicht hoffen wollen.
Der selbst ernannte „Härteste Rapper“ bleibt auch auf „La Petite Morte“ seiner Linie treu, obwohl er seid einiger Zeit im Visier der Bundesprüfstelle und einigen Politikern steht. Orgi liefert auf insgesamt 16 Tracks Pornorap in alt bekannter Art und Weise. Betrachtet man das ganze rapkritisch und sind einem z.B. Reimtechnik und Flow sehr wichtig, dann kann man durchaus sagen, dass man diese bei Orgi fast vergebens sucht. Man hört auf jeden Fall, dass Orgi sich einen Dreck um gute Reime schert und das ihm der Begriff „Doppelreim“ auch völlig am Arsch vorbeigeht. Wenn man seinen wirklich sonderbaren Style und die Art von Mukke feiert, die King Orgasmus One veröffentlicht, ist es ein gelungenes Werk.