Das Konzept ist simpel. Man nehme einen Haufen strange Beats und ein paar Jungs und lasse sie ins Mikrofon schreien oder grölen was sie wollen. Das aber bitte dann ohne Konzept. ‚Live aus der Crunkarena’ von H.A.C.K. ist zugegebermaßen sehr gewöhnungsbedürftig. H.A.C.K. erscheinen über Royalbunker und bestehen aus dem Labelchef Staiger himself, Big Derrill Mack, Boss-A und B-A-Di. Boba Fettt gehört irgendwie auch dazu. Wie genau ist schwer zu sagen, aber er kommt zu Wort. Die Beats liefern Produzenten, die zumindest Berlin Fans ein Begriff sein sollten: Michael Mic, Biztram und Big Bennay. Zusätzlich kommt ein großer Anteil von den Royals und einer von Mellow & Wassif. H.A.C.K. ist der letzte Teil der letztes Jahr im Sommer begonnen Streetoffensive und in den Texten geht es im Wesentlichen um Barbecue und Fleisch, um feiern, um Schnaps, um Sex, um Gewalt, sprich ums Representen: Klischee Rap aus Berlin.
Angeblich ist das Album nur Mittel zum Zweck: Nämlich um ein Album zu haben das live performed werden kann. Vorzugsweise im Stadion. Definitiv live funktionieren wird ‚Wir kommm’ mit dem altbewährten „Schreit: Nie wieder Frieden! Und alles wird gut.“ Gegröle. Und auch Sätze wie „…wir bleiben hardcore, hart, ehrlich, konsequent…“ oder „Atzen werft die Arme hoch!“ aus ‚Hardcore‚, werden vermutlich vom richtigen Publikum hart gefeiert werden. Ab und zu geht es dann an die Grenze des guten Geschmack: „früher wollt’ ich Metzger werden, heute nehm’ ich Frauenkörper und schneide mit meim’ Messer Kerben“ heißt es in ‚Profihack’. H.A.C.K. ist hart, nimmt sich zum Glück aber selber nicht Ernst. Von Biztram kommt ein schwer amerikanischer Beat über den alle vier H.A.C.K.-ler einzeln jeweils etwa eine Minute rappen. ‚Biztram vs. Staiger‘ nennt sich der Spaß dann zum Beispiel und ist eine gute Möglichkeit für H.A.C.K. Neulinge jedes Mitglied kennen zu lernen. Mein persönliches Highlight ist defintiv ‚Klubhack‚: "Macht das Faß auf, macht das Faß leer!" Eine Partybescheibung auf einem Royals Beat mit Boba Fettt.
Dieses Album funktioniert sehr laut sehr gut: kaum kreative, aber extrem prollige Lines wie: "…ich mach nich Welle, ich mach gleich Tsunami…" und aggressive Beats. Für Jeden der damit nichts anfangen kann ist dieses Album uninteressant, für alle Anderen ein Grund zu feiern.