DJ Jones – In Jones We Trust

DJ Jones aus dem Hause Gambit ist mit nun auch einem eigenem Mixtape am Start. Die Liste der MC’s, die er zum Stelldichein geladen hat, kann sich echt sehen lassen. Aus Deutschland sind es die üblichen Verdächtigen in einer sehr ausgewogenen Mischung. Es ist wirklich bemerkenswert, dass wir neben Fat Joe, Inspectah Deck, Cappadonna, Joe Young, Kool Savas, Olli Banjo, Ercandize und Jonesmann genauso auch Franky Kubrick, Fesseln der Wahrheit, Haak MC, Caput, Casper und Tim Taylor finden.

Thematisch überrascht das Mixtape aber leider nicht. Battle- und representertechnisch sind die Lyrics durchgehend kalter Kaffee. Man hat alles soweit schon mal gehört. Und da gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder man macht es anders oder besser. Aber selbst Savas, Olli Banjo, Fat Joe oder auch FdW schaffen es nicht über sich hinauszuwachsen. Müssen sie auf einem Mixtape aber vielleicht auch nicht.

Weiteres Manko ist, dass die Beats in ihrer Qualität nach dem Prominenzgrad des Gastrappers sortiert zu sein scheinen. Der erste Beat, der wirklich rausfällt und auf eine Liga überhalb des Durchschnitts hinweist, findet sich erst auf Track 19 und bietet Fat Joe die Bühne. Diesem Mörderbeat stellt sich höchstens noch der Beat für Lez Amour auf Track 11 zur Seite.

Daneben gibt es drei Songs, die wirklich herausstechen, die jedoch lange auf sich warten lassen. Der erste Track ist die Nummer 23. Die Metaphysics treffen hier auf Marlon B. von den Söhnen Mannheims, und sie zeigen zusammen, wie rough man sein kann, auch ohne zu schreien. Von dieser Roughness träumen die auf dem Mixtape ansonsten vertretenen deutschen MC’s nur. Auf keinen Fall untergehen darf im Zusammenhang mit den Highlights der Platte der Song mit Franky Kubrick. Dieser liefert den einzigen deutschen Text, der nicht langweilt und er weiß seinen Rap wirklich professionell an den Beat zu schmiegen. Im letzten Song zeigt uns der produzierende DJ dann noch einmal auf sehr beeindruckende Weise was er an den Tellern so drauf hat.

Alles in allem strotzt das Mixtape vor Durchschnittlichkeit. Es gibt mit den Songs von Casper und Tim Taylor zwei heftige textliche und technische Aussetzer und es mangelt an wirklichen Glanzstücken, in seiner Durchschnittlichlichkeit ist die Platte aber stimmig. Und wer von HipHop heute genau so viel erwartet, wie ihm in den Medien geboten wird, der wird das Werk mögen, mehr wohl aber nicht.