Captain Gips – Transformer

Es ist Zeit für den "Nu Shit", tönt es auf diesem neuem Release aus Hamburg City. Captain Gips hat der ein oder andere vielleicht schon seit seinem Mixtape (2002) oder der "Schluss mit Lustig" EP (2004) auf dem Schirm, oder vielleicht sogar von Diebe der Zeit. Nun kommt endlich sein erstes Album: "Transformer“. Wie der Name schon erahnen lässt, schlüpft Gips hier in unterschiedliche Charaktere und kann somit seine komplette Bandbreite zeigen. Battletracks wie “Cpt. Kill“, Repesenter wie "In Dieser Stadt“ sind genauso vertreten wie nachdenkliche Stücke à la "Immer Relaxed“.  

Gips hat eine humorvolle Art Geschichten zu erzählen, wie z.B in "Görls“ indem er von dem Leben ohne das weibliche Geschlecht sinnt – in der Tat eine schlimme Vorstellung jedoch eine um so bessere vom Captain. Der eher etwas hektische Rapstil und das schnelle Tempo lassen alles etwas rastlos wirken. Bei dem autobiographischen "1997-2005“ zeigt er zwar das es auch ruhiger geht, doch hastet dann weiter durchs Album, "Heiß und Schnell“ eben.

Featuregäste sucht man auf dieser Platte vergeblich, ob man seine Zeilen à la „es kann nur einen geben, der Captain bin ich, es gibt nur einen Captain, das ist  Captain Gips“ hätte ernst nehmen sollen oder ob er den Fokus allein auf sich lenken wollte bleibt unbeantwortet. Fest steht, dass er sich hingegen Beats von mehreren Leuten gepickt hat. Da wäre zum einen Le Fou zu nennen, von dem die meisten Beats stammen und mit dem zusammen gerade an einem Mixtape geschraubt wird. Drei Beats steuerte H-Peh (PMA, Mnemonic) bei und zu guter letzt sei Monroe erwähnt, der sicher einigen bereits aus Produktionen wie ONESamy oder Jonesmann bekannt sein sollte und mit Gips für den Representer "In Dieser Stadt“ sorgte. Die Beats sind oft sehr dumpf, manchmal etwas düster, dass „der Bass so bumst das du denkst die Erde bebt“, um mit Gips Worten zu sprechen. Dabei basieren die Beats sowohl auf Synthies als auch auf Samples, manches mal etwas experimentell wirkend doch im Großen und Ganzen eine gute Auswahl, wie man zum Beispiel bei "The Nu Shit“ sieht, wo Stimme und Sound gut harmonieren, und somit zu einem Highlight der Platte zählt.  

Durch seine Vielseitigkeit in den Themen und die überzeugende Umsetzung von seinem Talent, das man ihm sicher nicht absprechen kann, hat Hamburg ein neues Gesicht von dem man bestimmt noch einiges hören wird.