Nneka – Victim Of Truth

"Victim Of Truth"! Das ist der Titel von Nneka´s Debütalbum. Das Erstlingswerk der Wahlhamburgerin, welche vorher lediglich die fünf Tracks starke EP "The Uncomfortable Truth" veröffentlicht hatte, ist jedoch alles andere als ein Opfer (des schlechten Geschmacks)!

Neben den fünf Songs der EP sind noch neun neue Offenbarungen der gehbürtigen Nigerianerin auf dem Longplayer zu finden. Nneka (mit vollem Namen Nneka Egbuna) verfasst alle ihre Stücke selbst und arbeitet schon seit Jahren eng mit ihrem Produzenten und gutem Freund DJ Farhot zusammen. So geschehen auch bei "Victim Of Truth". Das Album beginnt mit einem schön gesampelten Intro, das darauf vorbereitet, was als nächstes kommt, nämlich deep, soulige Beats über die sich Nneka´s außergewöhnlich schöne und warme Stimme legt. Zwar gibt die zierliche Nigerianerin HipHop als ihre Haupteinflussquelle an, doch singt sie mehr als das sie rappt. Die Verwandtschaft zu Flows und Rhymes findet sich eher in den Lyrics wieder, die Nneka oft in Reimen und eher HipHop typisch als in Sängerinnenmanier verfasst. Inhaltlich beschäftigt sie sich mit einem Themenzyklus, der von Liebe, über die kritische Konfrontation mit der Gesellschaft, den Egoismus des Einzelnen, bis hin zu Gott und Glaube alles zu bieten hat was das Herz begehrt und die Welt bewegt.

Songs wie das leidenschaftliche "Confession", das kämpferische "Warrior", die kritische Betrachtungsweise von "Material Things", oder der Reggaetune "Africans" sind allesamt gelungene und sauber produzierte Titel, die sich sicher schnell und ohne Umwege ihren Weg in die Ohren der Nneka-Hörer bahnen werden. Auch darüber hinaus weiß das Album zu überzeugen.

Durchweg schön, nie wirklich aggressiv – Freunde der eher ruhigeren, musiklalischen Gangart werden hier sicher nicht enttäuscht!