Tim Taylor – Tim Der Mensch

Tim Taylor kommt aus Kassel,  das liegt in Nordhessen und hat bisher bis auf Tims Labelkollegen Jintanino, der auf „Tim Der Mensch“ gleich dreimal gefeaturet wird, und dem hoffentlich allseits bekannten Produzententeam von Gambit Entertainment, die auch für Tims Album Beats geschraubt haben, keine nennenswerte Rapgröße hervorgebracht.

Tim Der Mensch, muss nun nach Eigenaussage „dämliche Rapper fressen, Geschichten erzählen und ist verpflichtet, den wahren Hardcore HipHop zu bringen“. Na, das ist ne Aufgabe.

Dieser Aufgabe nimmt sich Tim in 16 Tracks an. Auf teilweise großen Beats liefert der MC mit der markanten Stimme einige wirkliche Bretter ab. Tracks wie „Es gibt kein“ oder die „Zeit läuft“ featuring Jintanino sind definitiv über dem Durchschnitt. Dass Tim vielfältig ist und nicht nur gut rappen kann, zeigt er in „Serwenas Sohn“. Auf einem stimmigen Beat erzählt er die Geschichte eines zum Tode verurteilten, der durch die Wüste wandert…

Die einzige Schwäche, die sich auf diesem Album ausmachen lassen könnte, ist eine gewisse Eintönigkeit. Zwar versucht sich Tim mit „Ficken“ im Schmuddelrap, aber der Versuch geht daneben. Der Track passt weder zum Rest des Albums, noch ist er in irgendeiner Weise innovativ.

Tim Taylors „Tim Der Mensch“ ist ein streckenweise großartig produziertes Album, und auch wenn es eine Floskel sein mag „von der Straße für die Straße“. Teilweise kommt die LP roh, aber nie plump und mit Texten, die definitiv wohldurchdacht sind. Wenn es darum gehen sollte, deepen Deutschrap auf gutem Niveau zu benennen, sollte der MC aus Kassel nicht vergessen werden. Darüber hinaus zeigt Tim dem ein oder anderen deutschen Rapper definitiv, wo raptechnisch der Hammer hängt. Daumen hoch und lasst euch nicht von dem äußerst hässlichen Cover abhalten! Mal gespannt, was da in Zukunft noch aus dem Hause Deadly Hyenas auf uns zu kommt.