Dark Chronicle – Keine Zukunft ohne Vergangenheit
Nach Dark Cloud präsentiert uns Sony Computer Entertainment (SCEE) mit Dark Chronicle den Nachfolger des erfolgreichen Action-Adventures für die PS2. Dark Chronicle sieht vielversprechend aus. Kann das Spiel aber auch inhaltlich überzeugen?
Story:
Dark Chronicle spielt etwa 100 Jahre nach den Geschehnissen des Vorgängers. Die gesamte Welt, außer einem kleinen Dorf namens Palm Brinks, wurde von einem bösen Herrscher namens Griffon vernichtet. In diesem von der Außenwelt abgeschotteten Dörfchen lebt Maximilian, der Protagonist in Dark Chronicle. Max ahnt noch nicht, was in naher Zukunft auf ihn zukommen wird. Zukunft, das ist das Stichwort, genau da kommt nämlich Monica her. Die Schwertkämpferin ist aus der Zukunft gekommen, um einer Verschwörung, die ihren Anfang in Max’ Zeit nimmt, Einhalt zu gebieten. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt sie die Hilfe des 13-Jährigen Helden Maximilian. Gemeinsam begeben sie sich ins Abenteuer mit dem Ziel, die Welt zu retten, indem sie sogenannte „Origin Points“, also die Ursprungspunkte ihrer zukünftigen Welt, wieder aufbauen und somit dem Bösewicht Griffon das Handwerk legen.
Gameplay Deluxe:
Nicht nur die spannende Geschichte sondern auch das einfallsreiche Gameplay begeistert Fans bei Dark Chronicle.
Das Gameplay steht bei Dark Chronicle in jedem Fall im Mittelpunkt, denn es bietet wie schon beim Vorgänger Dark Cloud die innovative GEORAMA Technik, welches dem Spieler ermöglicht, eine eigene Welt zu kreieren und individuell zu gestalten. Das Spiel ist grob in zwei Teile unterteilt. Zunächst beginnt Max’ Abenteuer in einem Dungeon. Hier schlüpft man in die Rolle des geschickten Max und setzt sich gegen fiese Monster zur Wehr, die stetig stärker werden. Aus diesem Grund ist man angehalten, sich immer cleverere Kampftaktiken einfallen zu lassen, um diese zu beseitigen. Außerdem ist es auch unerlässlich, Waffen zu synthetisieren bzw. mit mehr Power zu versehen, um eine effektivere Waffe (Level 5 Upgrade) zu erhalten.
Die Dungeons sind zufallsgeneriert, so dass sich unter anderem Monster sowie Schatzkisten oftmals an verschiedenen Orten befinden. Man sollte unbedingt alle Schatzkisten öffnen, da sich darin sogenannte „Geostones“ befinden, die zum Wiederaufbau der Welt absolut notwendig sind.
Verlässt man das Verlies, begibt man sich in die Oberwelt. Hier sammelt man Baumaterial, um Dörfer wiederaufzubauen oder Häuser zu restaurieren. Im „Georama-Modus“ kann man mit Hilfe von ausreichendem Baumaterial die Welt wieder aufbauen, so dass sich die gewünschten Effekte in der Zukunft einstellen. Ein weiteres nettes Feature ist auch das „Erfindungs-System“. Mit Hilfe einer Kamera, die Max von seinem Freund und Mentor Cedric bekommt, stehen Max ungeahnte Möglichkeiten zur Verfügung. Auf seinen Erkundungen stößt unser Protagonist immer wieder auf Notizzettel, die Aufschluss darüber geben, welche Baustoffe für eine neue Erfindung nötig sind. Gelingt es Max, ein Foto von besagtem Gegenstand zu schießen, kann er die Aufnahmen kombinieren und eine neue Erfindung erschaffen. Die Relevanz vieler Kreationen sollte hierbei nicht unterschätzt werden, denn diese können das Gameplay sowie den weiteren Spielverlauf ausschlaggebend vorantreiben. Die Fülle an diversen Möglichkeiten bei Dark Chronicle wäre dennoch nicht so derartig bemerkenswert, hätte man nicht eine gutdurchdachte Steuerung. Doch keine Sorge, die Steuerung ist, wie die Handhabung des gesamten Spiels, hervorragend. Der zu bewegende Charakter wird analog gesteuert. Die X-Taste fungiert als Aktionsauslöser, und mit der Dreieck-Taste öffnet man das Menü. Äußerst gut gelungen ist die „Hilfe-Funktion“ bei Dark Chronicle. Sollten im Laufe des Spiels Fragen in Bezug auf Gegenstände, Waffen oder Gegner auftreten, kann man im Menü unter dem Punkt „Hilfe“ eine Antwort erhalten. Wie in einer Art Trainingscamp wird in Form von Mini-Sequenzen, sehr übersichtlich und peinlich genau, erklärt, wie alle wichtigen Schritte, Funktionen und Bewegungen ablaufen.
Grafik:
Die Grafik bei Dark Chronicle ist wunderschön anzuschauen. Der immer beliebter werdende Cel-Shading-Look ist auch bei diesem Spiel verwendet worden. Die sympathischen Charaktere sind exzellent in diesem cartoonhaften Stil animiert und passen wunderbar in dasFantasy-Abenteuer. Auch die Umgebungs- und Landschaftsoptik sind mit viel Liebe gestaltet worden. So sehen Verliese, Wälder, Städte und Dörfer teilweise sehr detailliert aus.
Sound:
Auch beim Sound hat man sich bei Dark Chronicle mächtig ins Zeug gelegt. Der Soundtrack sowie die Soundeffekte sind äußerst gut gelungen. Die eingängigen Melodien werden auch nach mehrstündigem Spielen nicht langweilig und trumpfen mit Ohrwurmqualitäten auf. Auch die Stimmen der gesamten Charaktere in Dark Chronicle sind sehr passend und überzeugen mit nahezu perfekter Lippensynchronisation.
Fazit:
Level 5 hat bei Dark Chronicle hervorragende Arbeit geleistet und lässt somit den Vorgänger Dark Cloud in Vergessenheit geraten. Bereits nach kurzer Zeit kann man sich nicht mehr von dem Spiel losreißen. Die Vielfalt an Möglichkeiten, die dieses Spiel bietet, ist nahezu endlos. Die innovative Mischung aus RPG und Action-Adventure, sowie das Erkunden, Kämpfen oder Gestalten, ziehen den Spieler in einer Spielzeit von über 100 Stunden in seinen Bann.
Das hervorragende Gameplay, die ausgereifte Steuerung und die charmanten Charaktere krönen ein in fast allen Gesichtspunkten vorbildlich durchdachtes Spiel, zum Fantasy-Hit des Jahres.
Pro:
ansehnliche Grafik
exzellentes Gameplay
abwechslungsreiche Mini-Games
toller Soundtrack
kurze Ladezeiten
Contra:
Dungeons teilweise eintönig
oftmals zu lange Sequenzen
Entwickler: Level 5
Hersteller: Sony (SCEE)
USK: 6 Jahre
Spieler: 1
Bewertung: 6 / Überhammer
System: Playstation 2