Missy Elliott – The Cookbook

“Beware, you’re now listening to the sounds of Mis-demeanor. Turn everything up, all the levels. All the fuckin levels…!“ That gal bad, that gal wicked, that gal looking flashee, that gal Missy!Neu ist deren Faible für Oldschool Stuff, „bitterböse“ Hardcorebeats und exorbitante Freude am Herumexperimentieren inzwischen nicht mehr, aber man kann sich zumindest darauf verlassen, dass ihre Alben sich von der übrigen VÖ-Schwemme der Kollegen unweigerlich abheben. Selbst im Zweifel, tatsächlich also immer für Missy Elliott! All jene, die eher zum Verriss des aktuellen Longplayers neigen, sind dann wohl diejenigen, die das Album im Ganzen zu konfus finden (was ich unterschreiben würde), oder aber die, die sich einfach nicht vorstellen können, dass Missy-Stuff auf dem Dancefloor funzt wie nix. Also bitte: „The Cookbook“ ist straightestes Entertainment!Allein “Bad Man” – ein Ungetüm in Sachen Riddim und Toasting! Ich würde mir die Scheibe auch einzig wegen dieses Tunes kaufen. Ich schwöre. Was diese Dreier-Combination, bestehend aus jamaican Rudebwoy-Youngster Vybez Cartel, Englands Juicy Fruit M.I.A. und selbstredend Missy, da vom Zaun bricht: Alteeeeeer, ich will gar nicht wissen, was bei der Entstehung dieses Killer-Tracks auf dem Island abging! Und ehrlich, wer von diesem Beat nicht geboxt wird, ist tot. Ähnlich gelevelt ist Missy´s Koop mit Pharrell. Ich gebe zu, ich war allmählich der Neptune-Produktionen müde geworden, „On & On“ jedoch bounced, mit dem Antlitz eines rohen Schmuckstücks, völlig zu Recht auf dieser Platte.

„Jump on it, jump on it, wowowowowowowowowo!! A-hunga-hunga-hunga-hunga…“ – Mit dem Disko-Retro-Cover “We Run This” greift Frau Misdemeanor nach dem Sugarhill-Klassiker “Apache” (Video tummelt sich nach wie vor in der rap.de-Video-Sektion). Damit ist sie nicht die erste, vermutlich auch nicht die letzte, hat den Sure-Shot jedoch sicher.Sicher gepickt sind auch die Features fürs „Cookbook“. Wer etwa Mary J. dazu bringt, zu rappen – so geschehen auf „My Struggles“ – und im selben Track, mit Grand Puba, noch einen meiner persönlichen Long-Time-Faves platziert, verdient X-tra Big Up! Auch hierfür ging es in Sachen Beatproduktion str8 back in the days, selbe Rezeptur, jedoch im B-Boy kompatiblen Look fruchtet in der ersten Single-Auskopplung: „Lose Control“ feat. Ciara & Fat Man Scoop. Leider war Fat Man-Style noch nie wirklich mein Style und auch Ciara mag durchaus ein Sweetie und offensichtlich charttauglich sein, überzeugt mich aber nicht full hundred.

Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend. Die zweite Single kommt bestimmt. Ihr trefft mich dann auf dem Dancefloor – Higha – Higha – Level – Level!