Nun halte ich endlich das von mir lange erwartete 3. Album von Glashaus in meinen Händen.Produziert und arrangiert von Moses Pelham und Martin Haas, die seit mehr als 15 Jahren zusammenarbeiten und gemeinsam als Produzenten und Komponisten Hand an Alben wie dem Rödelheim Hartreim Projekt, Sabrina Setlur und Xavier Naidoo angelegt haben.Doch für das Gänsehautfeeling sorgt eindeutig die beeindruckende Stimme der Sängerin Casandra Steen, die nur durch einen Zufall 1999 von Pelham und Haas „entdeckt“ wurde; ihr unverwechselbarer Gesang ist durch den Soul und den konzentrierten Groove in ihrer Stimme zum Markenzeichen von Glashaus geworden.Seit dem Erfolg der ersten Single „Wenn das Liebe ist“ im Jahr 2001 sind Glashaus ein nicht mehr wegzudenkender Begriff in der deutschsprachigen Musikszene.Schon der zweite Track „Ich komm´ zu dir“ lässt einen in andere Welten eintauchen. Die Gedanken setzen aus und man genießt das harmonische Gleichgewicht zwischen gefühlvoller Musik und bezauberndem Gesang.„Haltet die Welt an“, der dritte Track, läuft im Radio/TV bereits hoch und runter und das zu Recht. Wer war selbst nicht schon einmal in der Situation, vom Trennungsschmerz gebeutelt zu werden?Die Gefühle von Liebe, Sehnsucht, Schmerz und Leid ziehen sich durch das ganze Album und man hat das Gefühl, als hätten Glashaus die eigenen Leid- bzw. Liebesgeschichten vertont.Allein bei dem Song „Du“ fängt man an, sich zu wünschen, dass jemand diese Worte zu einem selber sagt. Nach all den herzzerreißenden, tränenüberflutenden Gefühlsausbrüchen, die einen beim Zuhören unwillkürlich heimsuchen, lässt Haas, der für die Beats verantwortlich ist, bei „Das letzte Mal“, Track 8, ein wenig die Handbremse locker und ein aggressives Potential schleicht sich in einem hoch. Hass und Wut, aber auch Verzweiflung machen hier die direkte Ansage. Wie war das damals, als die große Liebe einen nicht mehr wollte und man dachte, die Welt würde zusammenbrechen, aber niemals im Leben zeigt man dieser Person, wie sehr sie einen wirklich verletzt hat!Doch dieses Gefühl hält nicht lange an, denn die darauf folgenden Songs verwandeln den bösen Wolf wieder zum sanften Schaf.Im Track „Solange du da bist“ spürt man eine innere Kraft, eine starke Verbundenheit und man denkt sich, auch wenn man nicht an spirituelle Ereignisse glaubt, bei derartig gefühlsstarken Songs hört man auf zu zweifeln und das Übersinnliche nimmt Besitz von einem.Bei „Glashausgroove/neues Leben“ bewegt man sich ungewollt oder gewollt zur Musik, ob nur mit coolem und unaufdringlichem Kopfnicken oder aber mit spontanen Tanzeinlagen.Beinahe für jeden Geschmack ist etwas dabei, aber vorzugsweise drängt sich bei Glashaus wie immer die gefühlsbetonte Seite in den Vordergrund, die einen fühlen lässt, egal, wie hart und unnahbar man nach außen hin scheint, so ist man doch tief in seinem Inneren nur ein Mensch mit tiefgründigen Gefühlen, der weiß, wie es ist, Liebe und Schmerz zu empfinden. Beim letzten Song „Ich liebe“ haben sich die Drei was ganz besonderes einfallen lassen. Sie haben mehreren Menschen die Möglichkeit gegeben, ihren Liebsten eine persönliche Liebeserklärung zu schenken.Zu guter Letzt stellt sich einem die Frage, was hat Moses Pelham, der hauptsächlich die Texte geschrieben hat, in seinem Leben schon durchgemacht, um solche Gefühle in Worte fassen zu können? Doch wenn er seine Erfahrungen nicht so kunstvoll zu Papier gebracht hätte, wäre die Welt um ein gelungenes Album ärmer gewesen!!!!