Trajik – Da Crack Mixtape

Wer ist dieser Trajik? Ich habe diesen Namen noch nie gehört. Leider ist zu dieser CD auch kein Pressetext hinzugefügt worden, und auch die im Cover angegebene Internetseite ist nicht sonderlich informativ. Allerdings gibt es hier eine visuelle Variante des Rappers. Woher er kommt, erfahre ich auch erst aus einem seiner Tracks auf dem Mixtape. Der gute Mann stammt aus Queens, New York. Ja, ja, Queens. Da kommen einige gute Rapper her – NAS, Mobb Deep, hauptsächlich die deepen Jungs, die immer noch einen großen Bezug zur Straße haben und diesen auch über Jahre hinweg lyrisch in ihren Texten überlieferten. Nun zieht dieser junge Trajik aus, um sein Viertel zu representen. Bei weiteren Recherchen im Internet stelle ich fest, dass der Junge schon seit geraumer Zeit sein Unwesen auf verschiedenen Mixtapes der New Yorker DJ’s treibt. Auch das „Da Crack“-Mixtape wird von niemand geringerem gehostet als dem Beatnuts-DJ Camilo. Schon beim ersten Hören der CD bin ich durchaus positiv überrascht. Ganz nett, die Scheibe, denke ich mir. Vor allen Dingen die Beats sorgen für Begeisterung. Trajik hat viel Wert auf deepe New Yorker Beats a la Mobb Deep, NAS oder auch Jay-Z’s alte Sachen gelegt. Von wem genau die Beats stammen, kann ich hier leider nicht sagen, da es in keinster Weise erwähnt ist. Von den 19 Tracks auf der CD sind jedoch lediglich fünf eigens für Trajik produziert worden. Auf „Thoughts“ hat er sich bei Mobb Deep bedient und nutzte ihr „Where Ya Heart At“-Instrumental. Ein Name taucht in der Trackliste auf, der mich etwas stutzig macht – Makaveli. Ja, genau! Das war später auch 2Pac’s Rapper-Synonym. Nein, nein, keine falschen Hoffnungen! Diesmal hat keiner einen alten, verloren geglaubten 2Pac-Rhyme ans Tageslicht gebracht. Sein Part wird hier als Wordsample genutzt. Jedoch kein schlechter Song, der Pastor Troy’s Hit „Vica Versa“ sportet. Im Allgemeinen ist Trajik’s Delivery ziemlich tight. Er kickt auf seinen Songs pure Streettales. Straight struggeling stuff. Wie schon erwähnt, hinterlassen die geliehenen Beats einen großen Eindruck. Hört man sich dann im Gegenzug die eigenen Songs an, wird dann auch das eigentliche Problem des Tapes klar. Trajik ist ein guter Rapper, doch seine Beats können dem Rest der CD nicht ansatzweise das Wasser reichen. Wo man vorher noch schöne Piano-Melodien im Ohr hatte, wird man einen Moment später von nervendem Keyboard-Geplänkel beschallt. Einzig „Trading Places“ ist empfehlenswert – Beat-technisch gesehen. Lyrisch und Skills-technisch kann der Junge sich auf jeden Fall sehen lassen. Ich bin ja echt mal gespannt, ob von dem noch was kommt. Jedem, der auf Streettales a la Mobb Deep, NAS, Infamous Mobb, Big Noyd usw. steht, dem sei dieses Album wärmstens ans Herz gelegt.