Die Clicc, bestehend aus Jasha und Charnell, dropen ihr erstes gemeinsames Album, bei dem der Titel Programm ist. Sie präsentieren sich im gewohnten Straßenslang, doch die diversen Features tragen maßgeblich dazu bei, dass das Album eine andere Färbung bekommt. Vor allem die Gesangsparts, die die Popstars-Kandidaten Erkan, Noura und Swetlana, sowie G-Style beitragen, sorgen hier für eine etwas sanftere Art und lassen auch andere Themen zu. So geht es in „Ghetto Chicka“ um Gangster-Liebe, die einem stets zur Seite steht und den Rücken des Gs in dessen hartem Streetlife stärkt. Auf fast alle Fragen zum Gangsterleben gibt die Clicc in gewohnt ausführlicher und detaillierter Weise Auskunft. Man erfährt, wie es abläuft bei so einem „Überfall“ der 030 Gangster, zusammen mit Kalusha, der für einen solchen momentan seine Strafe absitzt. „Abgezogen“, eine weitere Story, mit der man sich brüstet und schließlich zu dem Verdienst gelangt, für den man so viel auf Spiel gesetzt hat – so trifft die Clicc in „Wir haben unser Geld gemacht“ auf Eko und CapKeks. Es ist einer der wenigen Tracks mit überwiegend humorvollen Zeilen, zumindest kommt diese G-Dream-Mischung etwas gechillter rüber als die sonst so ausweglosen Raps. Statt hart wie Asphalt einfach mal ein clubtauglicher Banger.Hier und da kommen noch heldenhafte Bemerkungen wie „Ihr schießt mit Reimen wir schießen mit Blei“, um sich dann wieder nachdenklich auf das innere Ich zu besinnen, die Stimme, die einen auf seinem Weg stets leitet. Gegen Ende kommt es noch zu der Berlin-Hymne mit G-style. Ein melodischer Track über das Leben in Berlin, „wo die Strassen die Jungs erziehen/ wo man durch Streit und GangBang den Respekt verdient.“Sie liefern – mit Ausnahmen – gelungenen Headbanger-Shit mit Raps von den Strassen und Beats von DJ Rocky. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er sich mit dem Gangster-Ding identifizieren kann, doch man muss feststellen, dass Charnell und seine Jungs wirklich zu den wenigen gehören, bei denen es authentisch rüber kommt: „Wir bringen Ansagen die schwer Gewicht tragen/ unsere aussagenden Reime sind nicht zum Nachahmen empfohlen/ dort wo wir wohnen trägt man Messer und Pistolen/ wir verkörpern die Wahrheit und keine Line ist gelogen.“Im letzten Track machen die Jungs noch mal die „Augen auf Homie“ und es wird zum ersten Mal politisch, indem das System angeprangert wird und man zu der Erkenntnis kommt: „Wir sind das was die Gesellschaft aus uns machte.“