Jesse Al Malik – 100 Gunz/Ear To The Streets

So kann es gehen: Jahrelang im Geschäft, Kontakte zu Leuten wie Guru oder Godfather (Terror Squad), bereits jede Menge Auftritte im Vorprogramm von Leuten wie A Tribe Called Quest, Rakim oder auch Gang Starr und trotz alledem kommt Jesse Al Malik, der bereits Mitte der 90er als New Yorker B-Boy von sich reden machte, erst jetzt mit seiner ersten Dreitrack-EP „100 Gunz/Ear To The Streets” – erschienen auf dem Schweizer Label Full One.Die A-Seite „100 Gunz“ widerspricht musikalisch voll und ganz ihrem Namen. Der Beat absolut „laid back“, der Text nachdenklich und besonnen. Malik rappt über die heutige HipHop-Landschaft und deren Koryphäen. „Rappers talk a lot shit / but it doesn’t matter / with a 100 gunz on the scene / you even look better / it’s all about the fame.” Word! Gratis dazu gibt’s das Instrumental und Acapellas.Um einiges beachtenswerter ist nun aber die B-Seite auf der Lil’ Dap (Group Home) gefeaturet wird. Der Name des Titels: „Ear To The Streets“ und genau so klingt das Ganze dann auch. Ein Hardcore-HipHop-Track, wie es eigentlich schon viele vor ihm gab, aber derart gut gemacht, dass ich mich frage ob man von solchen Tracks überhaupt jemals genug bekommen kann! Außerdem sehr erfreulich: Ein Lil’ Dap, der sich nach langer Zeit mal wieder in bestechender Form präsentiert.Etwas zwiespältiger sehe ich den dritten Track „I Got The Hood“ mit DJ Camilo (Beatnuts). Da wirkt leider alles zu gewollt ungewöhnlich, elektronisch angehaucht, doch ohne echtes Konzept. Einzig der Part des französischen Rappers Ironie weiß voll zu überzeugen.Alles in allem aber ist „100 Gunz/Ear To The Streets” eine EP, die Lust auf mehr macht. Am besten in Form eines Albums. Was bisher zu hören war ist uneingeschränkt empfehlenswert.