Nachdem Azad sein Album „Der Bozz“ über sein eigenes Label herrausgebracht hat, erscheint nun der erste Bozz-Music-Sampler. Mit von der Partie sind neben Label-Bozz Azad noch das Mega-Talent Jonesmann und die nicht weniger talentierten Jeyz, Sezai, Chaker und Lunafrow (die zusammen mit Azad die Crew Warheit bilden). Natürlich hat auch der auf Bozz-Music gesignte Sti ebenfalls seine Parts auf dem Sampler gedroppt.
Der Sampler besteht überwiegend aus Solo-Tracks der Bozz-Artists und aus Tracks der bereits erwähnten Crew Warheit – insgesamt 12 Tracks plus Intro, in welchem eine diabolisch bearbeitete Stimme den Sampler einleitet.
Der erste Solo Track ist „Stimme des Krieges“. Auf einen bombenden Beat von Sti rhymet Chaker mit seiner einprägsamen Stimme und einem sonderbaren Flow über die Straßen von Frankfurt und über seinen Weg im Rapgame. „Auch wenn du mich nicht hörst – trotzdem leb´ ich, an Liebe und Hass zugleich web´ ich/Diese gefickte HipHop-Welt beleb´ ich, es ist meine Zeit und Du fühlst Dich schäbich“. Ein Battletrack, kombiniert mit deepen Punchlines, gepaart mit Flow und Style.
Jonesmanns Track „Staubige Straßen“ wird auf Anhieb mein Favorite auf dem Sampler. Der krasse Piano-/Violinen-Sample-Beat von Sti, der auch sonst eine Menge tighter Beats für den Bozz-Sampler gebastelt hat, passt wie die Faust auf ´s Auge zu Jonesmanns Lyrics und Flows. „Du lebst dein Leben auf braunen staubigen Straßen/Dein Blut verschmierter Anblick ist kaum zu ertragen/ Du wirst verlieren ohne dein Auftauchen und Atmen, weil Dein Geist blutet in diesem Albtraum seit Jahren.“ Jons rappt über einen Drogenabhängigen Freund, der durch seine Sucht zu zerbrechen droht und an diesem Teufelszeug zu Grunde geht. Jonesmann legt eine Menge Herz und Seele in diesen Track – man spürt, dass ihm dieser Song sehr wichtig ist. Er verpackt die traurige Story mit der von ihm gewohnten Texttiefe, sodass der Track eine echte Bereicherung für „Boss Music Vol. One“ darsellt. Ein absoluter Hammertrack!
Als Produzenten haben neben Sti, dessen Beats richtige Bretter sind, noch Azad (z.B. Lunafrow – The Day After, Sezai – Mach Platz) und einige Gäste ihr Können unter Beweis gestellt. Da wären z.B. noch Roey Marquis II, P und Martelli. Die beiden zuletzt Erwähnten kannte ich persönlich bisher zwar nicht, was aber nichts daran ändert, dass deren Beats ebenfalls tight produziert sind.
Geballte Frankfurter Fäuste auf eine CD gebannt – das ist ein Label-Sampler, der sein Geld wert ist, Alda.