In einer Zeit, in der noch echte Styler auf der Straße waren, in der Geburtsstunde HipHops, als Rap, Breakdance und Graffiti gerade entwickelt wurden, als „Beatstreet“ und „Wild Style“ die Aktivisten von gestern, heute und vielleicht auch noch von morgen inspirierte, da war die Fotografin Martha Cooper in der Wiege dieser Kultur – New York – unterwegs und hielt außergewöhnliche Szenarien für die Nachwelt fest. Dabei bewies sie Gespür für Originalität und einfühlsame Dramaturgie. Cooper galt und gilt bis heute als experimentierfreudig, aufgeschlossen und höchst mutig – fühlte sie sich im Zentrum des Geschehens am wohlsten.
In qualitativ hochwertigen Bildern zeigte sie bereits 1984 – in Zusammenarbeit mit ihrem Partner Henry Chalfant – mit „Subway Art“ herrliche Einblicke in das Geschehen der amerikanischen Graffiti-Szene. Ihre zweite Bilderdokumentation erschien 1990 und hieß „R.I.P. Memorial Wall Art“. Dieses Buch befasste sich mit Ehrenmalen und Bildern, die Writer für verstorbene Freunde oder Angehörige gemacht hatten.
Der nun vorliegende Bildband „Martha Cooper: HipHop Files Photographs 1979-1984“ ist eine eindrucksvolle Fusion aus Bildmaterial und erläuternden Hintergrundberichten und Interviews, zum Beginn der Ära HipHop in Amerika, zusammengestellt von MZEE Rec. Master ZEB.ROC.SKI. Seinen Weg kreuzten u.a. Legenden wie Fab 5 Freddy, Rock Steady Crew, DJ Kay Slay, Seen, Quik, Lady Pink, Run DMC, Afrika Bambaataa oder Rammellzee – alle schon seit den frühen Achtzigern mit Marty Cooper bekannt.
„HipHop Files“ ist definitiv ein wunderbares Zeitdokument der alten Schule. Man kann ohne weiteres Stunden damit verbringen, in diesem 240 Seiten starken Buch zu blättern und die weit über vierhundert Fotos zu bestaunen – wenn man schon nicht dabei gewesen sein kann.
Übrigens hatte HipHop in exakt dem Jahr, in dem Martha Cooper in ihrem Fotoband schließt – 1984 – endlich auch in Europa Fuß gefasst. Blicken wir also zurück auf zwanzig Jahre Kulturgut und dessen ursprüngliche Wurzeln.
„Martha Cooper: HipHop Files Photographs 1979-1984“ – powered by Carhartt – eine Investition die sich unumstritten lohnt!