Blaze – „Bounce 2 Diss/Burn“

Seit 1998 sorgt der US-Rapper Blaze mit einer breiten Palette an gemischtem Rap für Aufsehen in Deutschland. Im Gegensatz zu den anderen gebürtigen US-Künstlern, wählte Blaze überwiegend die deutsche Sprache als Mittel, um seinen lyrischen Ergüssen freien Lauf zu lassen. Aufgrund seines extravaganten und alles andere als langweiligen Lebens, hat Blaze jede Menge zu berichten. Die Zeiten, in denen sich der Rapper auf der Straße zurechtfinden musste, haben ihn außerordentlich geprägt. Diesbezüglich verarbeitet er sämtliche Erfahrungen seiner Vergangenheit in seinen Texten und teilt diese auf zügellose Art und Weise seinen Zuhörern mit.

„Bounce 2 Diss/Burn“ ist nun die erste Veröffentlichung des ambitionierten Rappers. Getreu seiner Philosophie: „Ich kann mich durch Rap ausdrücken, bin Sprachrohr für meine Leute. Na’m sayin’, partna?!“ versucht er seine Debüt-Maxi an den Mann zu bringen. Während er sich in seinen Songs darüber beklagt, dass deutschsprachige Acts sich den US-HipHop als Vorbild nehmen und diesen amateurhaft kopieren, unterscheidet sich seine Musik nur geringfügig von den gedissten Möchtegerns! Speziell die Mischung aus deutsch- und englisch-sprachigen Rappassagen offeriert keinerlei Tiefgang, sondern verdeutlicht eher die Unentschlossenheit des Rappers, sich für eine Sprache zu entscheiden. Auch der lyrische Beitrag in seinen Texten kann nicht überzeugen – insbesondere werden seine Statements bei einem Publikum, das den Kampf gegen unreine Haut schon ein paar Jahre hinter sich hat, kaum Anklang finden.

Ein Lichtblick beinhaltet die Maxi dennoch: Im Gegensatz zu den Texten sind die Beats und Melodien auf der Scheibe nicht von schlechten Eltern und können sich durchaus hören lassen.

Blaze sollte sich eher an die eigene Nase packen. Er verurteilt andere HipHop-Acts für ihre banale Darstellung von Rap und ihr nicht existentes Verständnis von HipHop, veröffentlicht aber selbst eine Maxi, die weder neuartig noch individuell und zudem sehr monoton ist. Musik ist bekanntermaßen Geschmackssache – von dieser Maxi kann ich allerdings nur abraten!