Nelly – Suit/Sweat

„Sweat“ ist das HipHop-Album von Nelly, der dieses Jahr zwei Alben in Einem releaset. Das dreizehn Track starke Album ist durchgängig jiggy gehalten und definitiv clubtauglich.

Auf fast jeden Song findet sich ein Feature mit Gästen von Christina Aguilera bis zu Mobb Deep, und das ist auch gut so. Hört man sich nämlich sämtliche Nelly-Parts auf „Sweat“ an, wird schnell klar, dass der Gastgeber von seinen Gästen lebt und alleine kaum überzeugend ist. Schade eigentlich, denn Cornell Haynes kann ja schon ein gewisses Talent vorweisen, das ihm auch keiner absprechen will.

Die Instrumentals bewegen sich auch eher im Rahmen, was heißen soll: Man findet keine wirklichen Totalausfälle. Wirklich zwingende Beats sucht man allerdings auch vergeblich.

Das Hauptproblem des gesamten Werks ist aber, dass sich der Herr aus Nellyville nicht entscheiden konnte, ob er nun lieber singen oder straighten Rap machen will. So macht er beides nur inkonsequent. Anspieltips sollen trotzdem nicht vorenthalten werden. In „American Dream“ kann man gerne mal reinhören. Das Thema ist zwar banal, die Umsetzung aber geht in Ordnung. Auch „Another One“ ist ein typischer Nelly-Song, der nach vorne geht und deshalb eigentlich gut anzuhören ist.

Zusammengefasst kann mich das Werk über weite Strecken allerdings nicht komplett überzeugen. Bleibt zu Hoffen, dass die R`n`B – Version besser umgesetzt ist.

Da wäre zunächst zu klären, was denn wohl „besser“ ausmachen könnte. Die Sache mit „Suit“ ist folgende: Das Album klingt ziemlich genau wie sein großer („Suit“ hat nur elf Stücke zu bieten) Bruder „Sweat“! Natürlich ist hier der Softness-Faktor höher – ist ja das R´n`B-Album, aber das nur ein ganz klein wenig.

Nellys Zielgruppe scheint ziemlich klar – darum Ladys: Ohren angelegt, denn im ersten Titel „Play It Off“ geht Nelly direkt mit Pharrell Williams (welch Überraschung) in die Vollen. Man kann das „Produkt“ durchaus sexy nennen, zum All-Time-Classic wird es die Nummer dennoch nicht schaffen.

So geschehen z.B. seiner Zeit bei „True“ von Spandau Ballet. Wer erinnert sich nicht an diese – nun ja – Schmusenummer von diesen komisch frisierten Typen aus den Achtzigern? Bereits tausendfach gesampelt, hat nun auch Nelly erkannt, dass sich der Titel hervorragend umbauen und für R´n´B-Songs verbraten lässt. Schade nur, dass „N Dey Say“ eine eher halbherzige Sache geworden ist.

Dafür klingen die Singer-Tunes – „My Place“ feat. Jaheim oder „Nobody Knows“ feat. Anthony Hamilton – nice.

„Suit“ kommt sicher nett, für so Sachen wie Liebe machen. Besonders klingt aber anders. Oder wie der Kollege SK 1 sagen würde: Durchgängig jiggylike und clubtauglich.