Der schwäbische Plattendreher Don Corleone beweist mit „Slangbang Vol. 2″ erneut, dass er der durchaus lebendigen Schweizer Szene einiges abgewinnen kann, besteht das Tape doch überwiegend aus Tracks von Künstlern wie z.B. Sektion Kuchikäschtli, Wurzel 5, Zora, TAZ und Gleis Zwei , um nur einige zu nennen.
Auf diesem 90-minütigem Mixtape rhymen die mir vergleichsweise weniger bekannten Schweizer MCs naturgemäß überwiegend auf „Schwyzerdütsch“. Zugegeben macht es mir die Tatsache, dass die Rhymes in einem Dialekt gerappt sind, den ich so gut wie gar nicht verstehe, etwas schwer, ausführlich über die Lyrics zu sprechen. Häufig bleibt für mich daher nur, mich an Flow und Style zu orientieren.
Auf der A-Seite gibt es beispielsweise einen Track, der mit einem sehr smoothen Beat daherkommt, auf dem die Jungs von Wurzel 5, (welche mir zumindest vom Namen her ein Begriff sind) gut über das Instrumental rhymen. Dieser Song gefällt mir von der ersten Seite mit am besten. Ganz besonders gefällt mir der erste Track der B-Seite „Ufstand“ von PVP. Auf einem sehr bouncenden Synthie-Instrumental flowen die MCs der PVP-Crew extrem tight und zeigen, dass man auch in der Schweiz mit einem rollenden Beat umgehen kann. Ich wünschte, ich würde die Punchlines dieser Jungs verstehen, denn sie gehen bei diesem Track gut ab und der Song mutiert zu einem meiner Favoriten auf dem gesamten Tape.
Für jemanden wie mich, der sich in Sachen HipHop aus der Schweiz gar nicht auskennt und dem Sektion Kuchikäschtli, Wurzel 5 oder Bligg eher vom Hörensagen ein Begriff sind, ist das „Slangbang Vol. 2“ Tape ein gelungener Einstieg in die Schweizer HipHop-Szene. Als wirkliches Mixtape kann ich „Slangbang Vol. 2“ allerdings nicht verstehen. DJ Don Corleone hält sich in Sachen Mixing vornehm zurück und legt eher „hier und da“ mal einen Übergang hin. Ich hätte ihn gerne etwas Mixen gehört, um mir seine Turntable Skills rein zu ziehen und finde, dass es zu einem Mixtape gehört, Platten zu „doppeln“ oder ineinander zu cutten.