The Pharcyde – back again. Und allen, die den Weggang von Tre und Fatlip noch immer nicht verkraftet, und den letzten Streich Imanis und Romyes – „Plain Rap“ – noch schwer im Magen liegen haben, sei gesagt: „The Humboldt Beginnings“ spielt vielleicht nicht in einer Liga mit „Bizarre Ride II The Pharcyde“ , ist aber definitiv dope, und zwar im wörtlichen Sinne! Bereits im Intro wird „the healing herb“ heftig gepriesen, das Ganze untermalt mit wildem Getrommel. Ein Konzept-Album, wenn man so will, ganz im bekannten Sinne Pharcydes.
Anschließend geht es aber direkt ab. „The Uh-Huh“ ist wohl das, was der Club-Besucher einen Dancefloor-Burner nennen würde. Überhaupt bin ich von dem, das komplette Album über andauernden, Flow der Jungs echt überrascht. Zwar ändert sich fast mit jedem Song Beat und Rhymin´, es gibt aber nicht wirklich einen Song, den ich übles Machwerk nennen würde.
Nun ist „The Humboldt Beginnings“ auch nicht gerade Klassiker-geschwängert, aber nehmen wir z.B. „Illusions“. Dieser Track bewegt sich irgendwo zwischen Funk und Pop der frühen Achtziger – kitschig ohne Ende, und doch auf seine absonderliche Art und Weise irgendwie revolutionär. „Für „Fastlife“ wurden wahrscheinlich alte Soundsystem-Sampler „gecastet“ und der krasseste, darauf zu findende Scheiß wurde schließlich im Song verheizt – es wechseln sich Chorgesänge mit Gun- und Car-Race-Samples ab. Bei „Mixedgreens“ wiederum wird getestet, wie es sich anhört, wenn Imani und Browne auf Hardcore-Dancehall machen. Da scheppert auf einmal eine dermaßen räudige Bridge – Toastingstylee – aus der Box, dass es fast schon wieder saucool kommt. Und ich bin gewillt zu sagen: Big up.
Und wenn ich die Platte nicht als Muster erhalten hätte, Pionier-Ehrenwort, ich hätte sie glatt gekauft. Wie ich eingangs schon sagte: The Pharcyde – back again. Wirklich!