Theodore Unit – 718

Erst vor kurzem hat Ghostface das „Killa“ aus seinem Namen gestrichen und mit der aktuellen Solo-LP „Pretty Toney Album“ einen überzeugenden Glanzpunkt gesetzt. Er ist also gerade „On Fire“, wie man so schön sagt, und legt deshalb auch gleich noch einen nach: Als „Theodore Unit“ veröffentlicht er zusammen mit seinen Kollegen Trife, Cappadonna, Shawn Wigs, Solomon Childs, Kryme Life und Du-Lilz ein Album mit dem Titel „718“.
Das Cover glänzt nicht gerade vor Einfallsreichtum – die ganze Mannschaft poset übertrieben hart mit Baseballschlägern in der Hand vor der Kamera. Was einen dann musikalisch erwartet, ist jedoch wesentlich besser, als der äußere Schein vermuten lässt.

Auf den 16 Tracks gibt es das ein oder andere Highlight, vor allem beattechnisch macht „The Theodore Unit“ Spaß. Nachdem Ghosface schon bei seinem eigenen Album sein Gespür für die richtige Wahl der Samples gezeigt hat, schafft er es auch hier, das Level hochzuhalten. Die Beats sind mit vielen alten Soulsamples bestückt, fast wie im klassischen Wu-Tang-Stil à la RZA.

Highlights sind auf jeden Fall das kraftvolle „Guerilla Hood“, „Punch In Punch Out“ feat. Trife, das eher ruhigere „Mama Can You Here Me“ feat. Solomon Childs und auch „Paychecks“ feat. Ghost & Trife, das mit einem schönen Vocal- und kräftigen Bläsersample überzeugen kann.

Wer also neben dem ganzen Synthie-Gepiepse im HipHop mal wieder ein wenig in 70er Jahre Soulmusik abtauchen möchte, ist hier herzlich eingeladen. Ghost ist sicherlich der stärkste MC im Team, aber auch Solomon Childs oder Cappadonna können das Mic rocken.
Auch Mr. Meth hat sich übrigens die Zeit genommen, auf einem Track dabei zu sein. Leider ist sein Gastspiel aber so durchschnittlich wie sein letztes Album. Insgesamt eine gute Scheibe mit einigen schwachen aber deutlich mehr guten Stücken.