Trillville – Welcome to Trillville

Wer am lautesten schreit, hat recht! Das dachten sich zumindest auch die drei Jungs von Trillville und Lil Scrappy, die mit ihren jeweiligen Alben – untergebracht auf einer CD – an den Start gehen. Auf beiden Platten gibt es kaum einen Song, der nicht durch aggressive Schreiattacken geprägt ist, was es mir ehrlich gesagt schwer macht, aufmerksam zu folgen. Manchmal bekommt man schlicht das Gefühl, neben einem Gemüsehändler zu stehen, der mit allen Mitteln der Redekunst krampfhaft versucht, seine Ware anzudrehen. Auf beiden Alben ist jeweils einmal Lil John, der Godfather der Brülllerei, vertreten und macht seinem Namen dabei wieder einmal alle Ehre. Man liebt oder hasst es.Zu der Produktion kann man sagen, dass sämtliche Beats von Synthies geprägt sind, Handclaps sind standard, und alles in allem sind sich die Instrumentals untereinander ziehmlich ähnlich.

Allerdings gibt es dann auch Songs wie z. B. „The Hood“ von Trillville, mit einem wunderschönen Sample und gut gesetzten Drums. Nur die Vocals sind – wie auf fast allen Tracks – eher gewöhnungsbedürftig.Auch „No Problem“ von Lil Scrappy hat was. Obwohhl sich das Konzept als solches sich von dem der anderen Songs nicht besonders unterscheidet, catcht der Track auf die ein oder andere Art. Anspieltip Nummer zwei von Lil Scrappy ist „Be Real„: Der Beat ein wenig dramatisch, melancholisch, mit schönen E-Gitarren, geht aber trotzden nach vorne, und Scrappy rappt auch mal ganz ordentlich und flowt vergleichsweise angenehm.

Textlich kann ich zum Gros der Songs nicht viel sagen, da man nur mit viel Mühe mal den Inhalt einer einzelnen Zeile versteht, was nicht zuletzt an der Art und Weise liegt, wie die beiden Künstler ihr Geschriebenes vortragen.Beide Alben zu vergleichen, ist mehr als schwierig, denn nach dem ersten Hördurchgang, fiel es mir schwer, die Werke überhaupt auseinanderzuhalten oder zu differenzieren.

Wer auf den Stuff von Lil John steht, ist hiermit auf jeden Fall gut beraten und wird viel Freude beim Hören dieser Alben haben. Mir bleibt diese Art von Musik jedoch verschlossen, was aber eine subjektive Meinung ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit ist.