Aus Karibik Frank mache Franky Kubrick, und Cover-Songs wie „Du Blutest Voll“ werden ersetzt durch ein erwachsenes Album – das Endergebnis: „Rücken Zur Wand“. Siebzehn Tracks stark, mit vielen Grüßen aus Stuttgart.
Frankys Stimme ist zweifelsohne nicht Jedermanns Sache – ich flipp drauf. So ein bisschen nasaler Rap hat noch niemandem geschadet, sofern die Lyrics passen, die Beats kicken und der gesamte Flow stimmt. Dies ist im Falle Franky Kubricks durchaus der Fall. Man nehme bloß „Was Ist Wenn“, eine Kombination des 0711-Nachwuchses mit Phreaky Flave, in dem beide, technisch betrachtet, das Maximum des eben angesprochenen Flows aus sich herausholen. Ebenso tatkräftig an Kubricks Seite: der Sänger Fetsum, welcher auch an den anfangs erwähnten Cover-Geschichten beteiligt war und auf „Rücken Zur Wand“ den namensgleichen Titel-Track und die Tunes „Taub Und Blind“ und „Alles Cool“ featuret.
Starkes Material kann man meinetwegen auch die Tracks „Superstar“ – eine Art Nachruf für so außergewöhnliche Gestalten wie Vanilla Ice oder auch uns MC Hammer, ohne dabei peinlich zu wirken – und „Prost Drauf“ nennen. Zweitgenannter birgt jene Leichtigkeit in sich, die so manch anderer Rapper einfach nicht mehr zu finden vermag, weil die Verbissenheit nunmehr sein Tun und Lassen kontrolliert. Aber, verbissen ist er schon auch, dieser Franky, nur eben nicht so gerade heraus und direkt in die Fresse. Auch in nachdenklichen Stücken findet sich am Ende doch immer ein Stück weit positives Gedankengut in den genutzten Worten.
Die erste Singleauskopplung „Hypnotisiert“ ist klassischer HipHop, produziert von Beat-Baumeister Dash, und wohl wird wohl zu recht schon jetzt als Hymne gefeiert. Das witzigste aber an diesem Teil – und das sei nur am Rande erwähnt – scheint mir doch das Video. Drum einfach mal in den doch furchtbar sauren Apfel gebissen und die Musikkanäle rauf und runter gezappt. Nicht dass ihr es am Ende noch verpasst.
Final bringt der Jungvater noch ein Stück („Kinderaugen“) mit dem Sohnemann persönlich, welcher schon einmal die Augen gen Reggae-Dancefloor richtet und erst den Senior der Gesangskabine verweist, um anschließend, Sean Pauls „Get Busy“ vor sich hersummend, das Intro des Songs …ähm… ja… einzualbern. Ernster sieht da der Papa die Sache und übernimmt den Titel mit einer Liebeserklärung an den Nachwuchs. Nice!
Am Ende ist man gewillt zu sagen: „Tu`s Noch Mal“, verbunden mit einer Hoffnung auf weitere Veröffentlichungen Frankys, denn die Erfahrung hat uns ja schon des Öfteren gezeigt, was die wirtschaftliche Realität für ein selten hässliches Antlitz mit sich herum trägt und wie schnell aus einem viel versprechendem Debüt der letzte Release eines Artists werden kann.