Gift Of Gab – Fourth Dimensional Rocketships Going Up

Es gibt ja eine Menge verdienter Rapper, aber wenn ich eine Top-5-Bestenliste der MCs aufmachen sollte, die mich in den letzten zwei, drei Jahren so richtich geburnt haben, dann würde die wohl so aussehen: Chali 2na, Murs, Aceyalone, Vast Aire und Gift Of Gab. Schön deshalb, dass der Mikrophonartist des Bay Area-Duos „Blackalicious“ nun eine Soloplatte rausbringt. Und was ist „Fourth Dimensional Rocketships Going Up“ bitte für ein Brett!? Der Typ killt einfach jeden Track und wirft 45 Minuten Rap pur um sich. Oft ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar, was Leute meinen, wenn sie sich über Flows und Skills unterhalten. Wer aber mal hören will, was Rap eigentlich kann, der sollte sich „Fourth Dimensional Rocketships Going Up“ reinfahren. Einfach unfassbar.

Ergänzend sollte man vielleicht klarstellend sagen: Dieser Typ ist nicht deshalb ein perfekter MC, weil er ein so unglaublicher Techniker ist. Er ist ein perfekter MC, weil er ein unglaublicher Techniker, äußerst musikalisch, völlig eigen, extrem soulful und gleichzeitig ein großer Storyteller ist. The Gift Of Gab ist einer der wenigen kompletten MCs.

Was er bereits auf den beiden Blackalicious-Alben „Nia“ und „Blazing Arrow“ unter Beweis gestellt hat, kommt nun auf seinem Solo-Album erneut zur Geltung. In bester Remember-Atmo rappt er zu ein paar gechillten Piano-Akkorden auf „Flashback“ beispielsweise über die good old days: “Welcome back to the days and the times of old – welcome back to the classic stories that´s been told…”. Auf dem dank entsprechender Bassline und knackigen Gitarrenlicks unglaublich funkigen Beat von “Real MCs” gibt es gemeinsam mit Labelmate Vursatyl von den Lifesavas eine Battle-Ansage vom Feinsten, die übrigens auch die A-Seite der kommenden 12-Inch stellen soll. Mit in „In A Minute Doe“ dann wieder eine sehr persönliche und soulfulle Nummer in seiner Eigenschaft als Onkel des im Gefängnis sitzenden Neffen. Abgesehen von den durchweg großen Lyrics wissen aber auch die von Jake One und Vitamin D produzierten Instrumentals ohne Ausnahme zu überzeugen. Ein hammer Album. Nach „Later That Day“ von Lyrics Born innerhalb weniger Monate der zweite Überflieger-Longplayer auf Quannum.