Pete Rock – Soul Survivor II

Nach einer kleinen Schaffenspause meldet sich der New Yorker DJ, Produzent und MC Pete Rock zurück, bereit, uns den späten Frühling und nahenden Sommer soulvoll zu versüßen. Ganz nach guter, bewährter „Soul Survivor“-Manier.

Pete Rock, der sich vor seiner großen Karriere als Radio-DJ seine Sporen verdiente, muss heute als Produzent eigentlich niemandem mehr etwas beweisen. Die Crème de la Crème des HipHop-Genres ist von ihm bereits mit Beats versorgt worden, im Speziellen natürlich sein langjähriger Partner C.L. Smooth, mit dem er in den 90ern große Erfolge feierte. Die beiden hatten mit „They Reminisce Over You“ wohl ihren bekanntesten Hit, aber eigentlich ist die Liste der großartigen Songs des Duos zu lang für dieses Review.

Mit seinem Solodebüt „Soul Survivor“ knüpfte Pete Rock nahtlos an den Erfolg mit C.L. an. Sein warmer und kräftiger Sound hat nichts an Intensität verloren, die Souleinflüsse scheinen einem schier unerschöpflichen Repertoire zu entwachsen und ziehen Fans aus aller Welt in ihren Bann.

„Soul Survivor II“ führt das erfolgreiche Konzept des Debüts weiter. Pete erfindet sich nicht neu, bietet das, was man von ihm erwartet, aber in gewohnt hochwertiger Qualität.
Bei der Auswahl der Gäste hat Pete nicht auf die „üblichen Verdächtigen“ zurückgegriffen, die momentan die Charts belagern. Das hat von ihm aber auch niemand erwartet, und es gibt ja auch noch diverse andere MCs, die es allemal wert sind, auf einem Pete Rock Album zu erscheinen. Seine Wahl fiel neben den Kanadiern Kardinal Offishall u.a. auf Pharoahe Monch, Dead Prez, Skillz, Slum Village, Little Brother, und natürlich darf der unverwechselbare C.L. Smooth nicht fehlen. Von ihm sind zwei Tracks auf dem Album zu hören, was wohl schon mal einen Vorgeschmack auf das kommende Pete Rock und C.L. Album sein sollte – zumindest hat Pete in einem Interview verraten, dass ein neues Album des „Dream Teams“ in Arbeit ist.

„Soul Surviver II“ wird natürlich auch wieder von warmen, satten Samples dominiert. Das funktioniert auch super. Mit der ersten Singleauskopplung hat mir Pete aber keinen großen Gefallen getan. Auch er wollte mal etwas anderes ausprobieren, wie in Interviews erwähnt. Dabei ist ein Beat der etwas härteren Gangart herausgekommen, zumindest verglichen mit seinen sonstigen Produktionen. Ist ja generell auch OK, aber das Teil finde ich nicht besonders spannend. Auch die Dead Prez, die diesen Beat in eine „Warzone“ verwandeln, können daran nichts ändern. Meiner Meinung nach der Schwachpunkt des Albums – aber darüber lässt sich natürlich streiten.

Als alter Pete Rock und C.L. Fan ist für mich ein Highlight „It´s a Love Thing“ mit C.L. Smooth & Denosh, das so leicht und locker in die Gehörgänge eindringt, dass man sich um Bodenhaftung bemühen muss. Nur fliegen ist schöner – oder der Meistertitel von WERDER BREMEN! Auch „Just Do It“ feat. Pharoahe Monch ist ein Hammertrack, kraftvoll und mitreißend. Könnte so etwas wie der Nachfolger zu Petes Hit „Tru Master“ werden.

Auch Skillz, Little Brother oder Slum Village liefern gute Arbeit ab, aber wenn ich „Appreciate“ feat C.L. Smooth höre, gibt es kein Halten mehr. Das Ding macht einfach nur Gänsehaut. In diesem Sinne: Der Soul Survivor is back!