Ja, es gibt wahrlich leichtere Aufgaben, als eine Rezension zu dieser Single zu schreiben. Entweder, man bekommt ein richtig tightes Album zwischen die Finger, schreibt sich die Seele vom Leib und weiß genau, dass der Erfolg wahrscheinlich ausbleiben wird.Oder man kann gekonnt über eine Platte abkotzen und sich dann ärgern, weil sie in den Charts ganz dick absahnt.
Was das mit der neuen Single von Das Bo zu tun hat? Ganz einfach, sie passt einfach in keine dieser Schubladen. Dieses wahrscheinlich in einem Post-Weekend-Vollrausch zusammengezimmerte Etwas ist einem einfach zu egal, um sich überhaupt darüber aufzuregen.
Wenn dieses Lied wenigstens als ordentlicher Arschtreter für die nächste Dorfsause in Kastor-SchießMichTot etwas taugen würde, aber nein, dem ist nicht so. Waren frühere Das Bo-Produktionen noch sehr originell und ein eigener Still war deutlich herauszuhören, hat dieses Lied bereits im Intro, aufgrund Samples, die stark an Rummel und Apres-Ski erinnern, vollends verloren. Und dass der geschätzte Kollege auch textlich einiges mehr als nur ein paar Schüttelreime im Repertoire hat, ist auch bekannt.
Und was sagt der Künstler selbst dazu? Glaubt man dem Booklet, scheint Das Bo auf einer Art Mission zu sein, um der ganzen Nation in den Arsch zu treten. Nur: Wenn die Menschen in diesem Land auf so etwas gewartet haben, tut es mir in der Seele weh.
WAS soll man nun empfinden wenn man dieses Lied hört? Mitleid? Denn selbst als Hintergrundmusik für einen Auto-Scooter auf dem Hamburger Dom sind diese 3 Minuten zu schade. Zumindest bekommt man zur Single noch ein paar mehr oder weniger originelle Sticker dazu, so dass man nicht völlig leer ausgeht.
Wenn das ganze Album, welches demnächst erscheint, so klingt, könnte sich Das Bo den Albumtitel bei der Band Die Doofen klauen. Deren Album hieß nämlich Lieder die, die Welt nicht braucht.