Turbulence – Join Us

Alle reißen sich um Turbulence, jeder ambitionierte Reggae-Produzent will sein Stück vom Kuchen abhaben, was aber der Qualität des Outputs des jungen jamaikanischen Singjays keinen Abbruch zu tun scheint. Diese Tage gelangt das vom Stuttgarter Label Hammer Musik produzierte Album Join Us in die Regale der einschlägigen Plattenläden, ein Label, von dem keiner so recht weiß, wer sich dahinter eigentlich verbirgt, die aber bereits ein Album mit Anthony B. produziert haben und wohl weiterhin im Modern-Roots Business mitmischen wollen. Nun zum Musikalischen: Turbulence ist ja kein unbeschriebenes Blatt, angefangen bei seinen Erstlingswerken für Xterminator, über Black Scorpio, Kings Of Kings, Mixing Lab, Cell Block, Kariang, One Love hin zu den deutschen Labels Silly Walks, Pow Pow, Minor 7 Flat 5 war sein Schaffen stets von hohem Niveau geprägt. Er scheint auch ein echt kreatives Kerlchen zu sein, der die Tunes nur so aus dem Ärmel schüttelt, aber das alleine reicht ja noch nicht. So ist das Produktionslevel dieser Scheibe durchgängig geschmackvoll geraten, viele schöne Songs dabei. Gerne werden alte Rocksteady-Riddims überarbeitet (wie Undying Love, I´m just a Guy und Tonight), dann wieder gänzlich Neues. Turbulence selber bewegt sich stets auf der Schwelle zwischen Singen und Deejayen, wie gehabt, sein Style wirkt ausgereift und rund, auch wenn sichs in seinen Lyrics meistens um die drei Pole Rastafari, Empress und Ganja zu drehen scheint. Besonders hervorzuheben sind meiner Ansicht nach die Songs Turbulence (gewissermaßen sein Signature-Tune) und True Love auf einer grandiosen Neubearbeitung des Movie Star-Riddims, ein aus tiefstem Herzen kommender Lovesong (in dieser Sparte scheint Turbulence eh am besten aufgehoben, man denke an If it´s Loving, Girlfriend und My Amore, allesamt Höhepunkte seines bisherigen Katalogs).

Durchweg gutes Album, lohnt für alle Modern Roots-Liebhaber definitiv den Kauf!