In einem Interview mit Infowars, dem Netzwerk des rechtskonservativen Radiomoderators und Filmemachers Alex Jones, der die Welt von einer Art neosozialistischen Weltverschwörung bedroht sieht, äußerte sich P zunächst kritisch über Jay-Z und behauptete etwas nebulös, dieser wisse ganz genau, was die Stunde geschlagen habe, würde es aber nicht öffentlich machen. "Jay-Z is just one example and one of the biggest examples of artists in the music industry, because he’s so popular and so big…He knows what time it is, he just doesn’t promote it."
Der Roc-A-Fella-Boss habe die Seiten gewechselt und sich für Macht und Geld entschieden, anstatt "seelenrettende Informationen" zu verbreiten, fügte er nicht weniger schwammig hinzu. "From the looks of things, it looks like he has chosen sides. He’s chosen a side and the side he chose is money, power and he doesn’t really care to spread the information that might save somebody’s soul." Wann genau Jay-Z noch nicht an Macht und Geld interessiert gewesen sein soll, ließ P allerdings offen.
Dafür vermittelte er in einen Eindruck, welche Art von "Informationen" er gemeint haben könnte. Im weiteren Verlauf kam P nämlich auch auf Präsident Barack Obama zu sprechen. Seiner bescheidenen Ansicht nach müsse Obama – bewusst oder unbewusst – Teil einer Verschwörung sein, deren Ziel die Weltherrschaft sei. "From what I see, whether he knows it or not, he’s down with this whole conspiracy to rule the world. He’s a part of it."
Die Begründung dieser steilen These ist nicht weniger kurios: Man könne nicht Präsident der Vereinigten der Staaten werden, ohne zu einer (nicht näher definierten) "Blutlinie" zu gehören, die direkt auf (ebenfalls nicht näher definierten) "europäischen Adel" zurückgehe. "My view on [Obama] is that, number one, you can’t be a president of the United States unless you’re a part of this bloodline that they got going on that goes all the way back to European royalty."
Neben Jay-Z wird auch Sportsfreund Kanye West desöfteren verdächtigt, Teil irgendeiner Verschwörung oder Geheimgesellschaft zu sein, wobei die vermeintlichen "Aufklärer" dabei meist alles in einen Topf werfen und – in bester vatikanischer Tradition – die Illuminaten (eine kirchenkritische Vereinigung, die sich der Aufklärung verpflichtet sah) zu Teufelsanbetern erklären. Ye hatte sich darüber vergangenen Herbst lustig gemacht und über seinen Twitter-Account gefragt, ob man mit dem neuen iPhone auch den Teufel anbeten könne und ob Luzifer eigentlich auf Textnachrichten antworten würde.
Heute erscheint übrigens das gemeinsame Album der beiden angeblichen Verschwörer, "Watch the throne". Als erstes Album seit ungefähr 7.000 Jahren war es nicht vorab ins Internet gestellt worden – na, wenn das mal kein Beweis sämtlicher Theorien von Prodigy ist…
Das ganze Interview mit Prodigy könnt ihr euch hier anhören: