Bekanntlich sind nicht wenige deutsche Rapper muslimischen Glaubens. Wir wollten in einer kleinen Umfrage wissen, ob sie sich an das Fastengebot halten oder nicht. Schließlich wird in letzter Zeit oft polarisierend und hitzig über Religion gesprochen und gesprochen, warum also nicht mal ganz unaufgeregt schauen, was gelebter Glaube konkret bedeutet.
Nicht alle wollten dazu überhaupt Stellung nehmen. So antwortete etwa Eko auf unsere Anfrage beispielsweise, zu Fragen der Religion wolle er sich nicht äußern. Auch Bushido, der immerhin via Twitter auf arabisch einen gesegneten Ramadan ("Ramadan Kareem") wünschte und so erkennen ließ, dass es ihm auf jeden Fall nicht ganz egal zu sein scheint, lehnte jeglichen diesbezüglichen Kommentar ab.
Andere zeigten sich auskunftsfreudiger. Mo Trip aus Aachen etwa betonte zwar, dass er solche Dinge nicht an die große Glocken hängen wolle, da dies eigentlich Privatsache sei und keinen etwas angehe, gab aber bereitwillig Auskunft. "Ja, ich faste, seitdem ich sieben Jahre alt bin. Natürlich ist es manchmal schwierig, das mit dem Lebensstil eines Rappers zu vereinbaren. Gerade, wenn Auftritte anstehen, wie etwa am 13. August bei der Graffitibox Summerjam. Aber," so schloss er ergeben, "es gibt ja wahrlich schlimmeres."
Auch Beirut, der auf Massivs Al Massiva gesignt ist, hält das Fastengebot ein. "Alhamdulillah", antwortete der Weddinger am Telefon auf unsere Frage (dt. "Gelobt sei Gott"). "Natürlich, das mache ich schon immer. Alle aus meinem Freundeskreis fasten auch."
MC Basstard wiederum, früher als vermeintlicher Teufelsanbeter berüchtigt, seit seinem letzten Album "Weiß" aber auch ganz andere Töne anschlägt, hatte sich dieses Jahr fest vorgenommen, zu fasten – allerdings mit wenig Erfolg. "Ich hab’s wirklich versucht, aber ich halte es leider nicht durch. Essen geht, Trinken geht – aber auf Zigaretten kann ich einfach nicht verzichten. Ich werde dann total nervös und kann nicht mehr arbeiten. So bin ich leider gleich beim ersten Versuch gescheitert."
Kaisaschnitt hingegen versucht es offensichtlich erst gar nicht. "Ich habe zu viel zu tun", erwidert er lapidar auf entsprechende Nachfrage. "Und das Essen in Charlottenburg ist einfach zu gut."
rap.de wünscht jedenfalls allen weiterhin einen gesegneten Ramadan.