Freeway Ricky Ross lässt nicht locker

Zwar wurde die Klage von Freeway Ricky Ross gegen seinen ungeliebten rappenden Namensvetter Rick Ross, im letzten Jahr von einem Gericht endgültig abgewiesen, aber der ehemalige Drogenhändler will nicht aufgeben. Dies erklärte er zumindest gegenüber der Onlineplattform hiphopdx.com und dass er den Streit um die unerlaubte Benutzung seines Namens notfalls bis vor den obersten Gerichtshof bringen wolle.Im letzten Jahr reichte, der als Freeway bekannt gewordene Ex-Dealer Ricky Donell Ross Klage gegen William Leonard Roberts II. aka Rick Ross, die Firmen Def Jam und Universal Music Group, sowie den Künstler Jay-Z als ehemaliger Präsident von Def Jam, ein. Der verurteilte Verbrecher, der in den späten 80er und frühen 90er Jahren weite Teile Kaliforniens mit Crack versorgt hatte, behauptete in seine Anklageschrift, die beklagten Personen und Firmen hätten sich auf unerlaubte Weise an seinem Namen bereichert, der über die Jahre eine gewisse „wirtschaftliche Bedeutung“ erlangt habe. So seien weite Teile der RickRoss-Rapper Biografie aus seinem eigenen Leben entlehnt worden und so forderte der Drogenbaron eine Entschädigung in Höhe von 10 Millionen US-Dollar.

Im November 2010 erklärte ein Gericht die Klage allerdings für unzulässig und in einer Begründung des Gerichts hieß es, dass der Kläger keine Argumente habe vorbringen können, die eine Urheberrechtsverletzung der Beklagten begründen könnte: „plaintiff has alleged facts and made arguments that destroy any possibility that he has any valid trademark rights in his name, that have been violated by defendants.“

Nun allerdings meldet sich der echte Ricky Ross zurück und erklärt in einem Interview mit hiphopdx, dass dem zuständigen Richter Verfahrensfehler unterlaufen seien und er gerade an einer Wiederaufnahme des Verfahrens arbeite:

„I’m in state and federal. Because, the federal judge, he made some mistakes inside the case. And, he really sanctioned my case when he said what he said, because he said I had state issues. And the federal law says if there is any possibility that there’s a claim then he must resolve the claim. He can’t leave issues on the table. [The issue being] that he used my name, he used my copyright without my permission…Once you use the name in public, in a certain format, that automatically copies it. And then another person is not allowed to come in and portray that they’re something that they’re not.“ (hiphopdx.com)
Außerdem erklärte der 51-Jährige, dass er keine Angst vor Gerichten habe, schließlich habe er sich schon aus seiner Gefängniszelle heraus mit der Justiz geschlagen und das unter den widrigsten Umständen. So beschreibt Ricky Ross, dass er auf dem betonierten Zellenboden habe schlafen müssen, neben einem nach Pisse stinkenden Klosett und mit unmenschlichen Weckritualen um 3 Uhr morgens. Wer unter diesen Bedingungen gegen das Justizsystem kämpfen könne, der könne das auch in einem gemütlichen Gerichtssaal, betonte der Verbrecher und fügte hinzu, dass die meisten Menschen ihn wohl unterschätzen würden, es sich bei ihm aber um eine ganz spezielle Spezies handeln würde:
„I’m not afraid of courts. I fought ‚em from a jail cell, when you have to sleep on the floor and they wake you up at three in the morning, [where] you sleep on a concrete floor, next to a steel toilet with piss on it… So if I can do that, now I can walk inside the courtroom, and sit on a cushioned bench. They dealing with a different animal. I’m a different animal than most of the people walking the street now.“