Schon 12 Jahre vor seiner Geburt, 1928 also, war seine Großmutter fest davon überzeugt, er sei ihr in einer Vision erschienen, weshalb sie die „House of God for all people Church“ gründete, die heutzutage über 40.000 Mitglieder in ganz Nordamerika und Jamaica zählt. Mit sieben Jahren hielt der junge Solomon dort bereits seine erste Predigt, mit neun wurde er zum Bischof gekürt. Er galt als Ausnahmetalent, was das Predigen anging und vertrat stets die Meinung, Gott wolle, dass wir all die gegebene Fülle des Lebens genießen. Er selbst gab das beste Beispiel dafür ab, und konnte nicht einmal auf dringendes Anraten seines Arztes auf seine Chickenwings mit French Fries verzichten.
Als er Anfang der 60er Jahre bei Atlantic Records unterkommt, ist Labellboss Jerry Wexler überzeugt, „den größten Soulsänger aller Zeiten“ entdeckt zu haben. In der Tat wurde aus ihm ein Leibhaftiger Superstar, so dass selbst die Rolling Stones sich von ihm beeinflussen ließen.
Doch selbst in den schwierigen Jahren des auffälligen Musikers und Kirchenleiters, verließ er sich nicht nur auf seine CD-Verkäufe. Nicht, dass diese groß eine Rolle für ihn gespielt hätten, der aus Pennsylvania stammende Obama-Fan hatte einfach ein Händchen dafür, es sich und den Menschen um ihn herum gut gehen zu lassen. Bis zu seinem Tod war er Besitzer eines Firmenimperiums, das neben einer Kette von Beerdigungsinstituten und einem Online-Popcorn-Versand, zeitweise auch Restaurants, Kräuterläden, eine Drogerie und einen Limousinenservice umfasste.
Ein letztes Mal also Rosen für den großen Liebhaber der Selbstinszenierung, der seine Lieblingsblumen auch gern mal als Großhandelsgebinde neben einem goldenen Thron auf der Bühne platzieren ließ. Und vielleicht findet sich unter seinen 89 Enkeln ja ein gebührender Nachfolger seiner Sache.
Zum Abschied hier nochmal einen Meilenstein des King Of Soul, der später von den Rolling Stones gecovert wurde: