Hinterbliebene bekommen 7 Mio US Dollar

Als im November 2006 der damals 23-jährige Sean Bell von mehr als 50 Polizeikugeln durchsiebt wurde, ging ein Aufschrei durch die schwarze Gemeinde von New York und nicht unbegründet wurde von Polizeiwillkür und Rassismus im Amt gesprochen.

Bell, der am Vorabend seiner Hochzeit mit Freunden seinen Junggesellenabschied feiern wollte, wurde nach Verlassen des Stripclubs Kalua in Queens von einer Zivilstreife in seinem Wagen angehalten. Nachdem die Polizisten glaubten, dass Bell im Auto eine Waffe gezogen hätte, um sie zu attackieren, eröffneten die Beamten das Feuer und durchsiebten den Wagen förmlich.
Über 50 mal wurde Bell von den Polizeikugeln getroffen und auch seine Freunde Joseph Guzman und Trent Benefield wurden bei dem Vorfall schwer verletzt.

Nun endlich, nach vier Jahren Verhandlungszeit kommt der Vorfall zu einem möglichen Ende. Am gestrigen Dienstag erklärte sich die Stadt New York bereit, den Verletzten und Hinterbliebenen der Schießerei insgesamt eine Summe von 7 Millionen US Dollar zu bezahlen.

Die Klage wurde hauptsächlich von der ehemaligen Verlobten und fast Ehefrau von Sean Bell Nicole Paultre Bell angestrengt, die sich nach Verkündung des Urteils auch dementsprechend zufrieden äußerte, gleichzeitig aber betonten, dass keine Geldsumme der Welt den Verlust von Sean Bell aufwiegen könne: „I believe the settlement is fair. No amount of money can provide closure for losing Sean. I don’t think there will ever be closure.

Die Stadt New York selbst zeigte sich reumütig und ließ über ihren Pressesprecher Michael Cardozo verlauten, dass sie den Verlust von Menschenleben in diesem tragischen Fall zuteifst bedauere: „The city regrets the loss of life in this tragic case, and we share our deepest condolences with the Bell family.

Ganz anders dagegen äußerte sich der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft von New York Michael Palladino, der die Vereinbarung einen „absoluten Witz“ nannte. Schließlich hätten die Beamten nur ihre Pflicht getan. Bell habe unter Drogeneinfluss gestanden und versucht die Beamten über den Haufen zu fahren. Die Steuerzahler müssten nun für die 7 Millionen Dollar aufkommen, was ein insgesamt schiefes Bild ergebe, so der oberste Polizeigewerkschafter: „The police were there doing their lawful duty. Bell was intoxicated and tried to run them over. The taxpayers are now on the hook for $7 million. There’s something seriously wrong with that picture.

Dass der junge Bräutigam allerdings vollkommen unbewaffnet war, und 50 Schüsse absolut unangemessen sind, darüber verlor Palladino kein Wort.

Sean Bell hinterließ neben seiner Braut auch noch zwei Töchter Jada, 7 und Jordyn, 4.